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Hat Diablo IV das Zeug zum Esports-Titel?

Die Idee mag verrückt klingen aber passt erstmal auf. Eigentlich kann jedes Spiel, in dem man sich mit jemandem... Alex | März 17, 2023

Die Idee mag verrückt klingen aber passt erstmal auf. Eigentlich kann jedes Spiel, in dem man sich mit jemandem vergleichen kann, das Zeug zum Esports-Titel. Erinnert ihr euch an Bomberman? Hätten genug Leute Bock darauf gehabt, wäre das heute ein Esport.

Man müsste meinen, dass die wichtigste Komponente für Esports die Menge an Multiplayer-Mechaniken sein müsste. Dieser Artikel will beweisen, dass diese Annahme falsch ist und zeigen, worauf es bei Esports-Titeln ankommt.

Was ist eigentlich Esport?

Die Anfänge des Esports gehen zurück auf Alexander Shafto Douglas und seiner Doktorarbeit über die Beziehung zwischen Mensch und Computer. Er beschäftigte sich mit einer frühen Version von Tic-Tac-Toe, namens XOX. Hätten sich zwei Menschen nebeneinander gesetzt und Tic-Tac-Toe gegen den Computer gespielt, bis einer verloren hat und der andere nicht, wäre das theoretisch Esports-tauglich gewesen. Jetzt hätten nur noch genug Leute zugucken und die Namen der Spieler schreien wollen und es wäre Esports – eben elektronischer Wettkampf. Und das Ganze hätte null PvP-Mechaniken gehabt.

Das war jetzt ein sehr skurriles Beispiel, aber es trifft den Kern: wenn es was zwischen zwei Spielern zu vergleichen gibt und es finden sich genug Interessierte die dabei live zugucken würden, wäre das die Grundlage für Esports. Da treffen wir schon auf das erste Hindernis: Esports ohne Zuschauer ist dasselbe wie das private Schachspiel auf der Wiese im Park. Um aus einem Spiel oder gar einem Wettstreit ein Esports zu machen, brauchst du Hype, damit Leute zuschauen und mitfiebern. Wenn Diablo IV etwas hat, dann ist es Hype. Diablo III ist bereits mehr als 11 Jahre alt und trotzdem kehren Spieler immer wieder, wenn eine neue Saison ansteht. Immer noch redet man über Diablo, wenn es um ARPGs geht. Auf kaum eine Fortsetzung eines Titels warten mehr Leute als auf Diablo IV.

Content ist Key

Angenommen man hat genügend Hype und ein Spiel, in dem man sich messen kann. Wie kriegt man es hin, dass die Leute nicht nur für die Dauer des Hypes zuschauen, sondern am Ball bleiben? Es muss interessant bleiben. Also muss der Content anschaulich sein. Gut, dass Blizzard daran gedacht hat und einen tatsächlichen PvP-Modus an. Es wird die sogenannten Felder des Hasses geben, wo sich Spieler gegenseitig die Köpfe einschlagen können für Belohnungen. Selbst von einem speziellen Balance ist hier die Rede. Jetzt müssten nur noch genug Leute dem Feld des Hasses zugucken und schon hätten wir alle Voraussetzungen für einen Esport. Der Schritt von dort hin das Ganze in eine Arena umzupflanzen ist dann nicht mehr weit weg.

Der letzte Schritt, der einen gehypten Wettkampf mit Zuschauern zu einem waschechten Esport macht, ist das Zugehörigkeitsgefühl: Fan von bestimmten Spielern und Teams zu sein. Und selbst da wird man fündig in Diablo IV. Es wird Clans geben und es wird Möglichkeiten geben, sich einzigartig zu verkleiden. Klingt für mich wie Teams und Trikots – passt also.

Wird Diablo IV ein Esport-Titel?

Fassen wir zusammen: Diablo IV ist, anders als beispielsweise VALORANT, nicht entwickelt worden, um ein Esports-Titel zu werden. Es ist der langersehnte nächste Teil in der Diablo Serie und der Hype ist massiv. Genau aufgrund dieses Hypes und der Möglichkeit, sich im PvP-Modus gegenseitig die Rüber einzuschlagen und der Möglichkeit Clans gegen Clans antreten zu lassen, würde es theoretisch möglich machen, aus Diablo IV einen Esports-Titel zu machen. Zum größten Teil würde es darauf ankommen, ob sich genug zuschauende Fans finden ließen und, der Einfachheit halber, man eine Arena von Blizzard spendiert bekommen würde.