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Halo Infinite – Die Wiederauferstehung eines Esports

Mehrere Jahre passierte nichts und Halo geriet langsam in Vergessenheit, aber auf einmal war es wieder da- und zwar... Alex | Februar 13, 2022

Mehrere Jahre passierte nichts und Halo geriet langsam in Vergessenheit, aber auf einmal war es wieder da- und zwar mit einem großen Knall. Nach der Veröffentlichung von Halo Infinite feierte die Halo Championship Series ihre triumphale Rückkehr mit einem großen Turnier und einem ebenso großen Preisgeld.

Halo: Combat Evolved

Als die erste Version von Halo, Halo: Combat Evolved, im November 2001 veröffentlicht wurde, waren die Vorläufer des modernen Esports bereits in vollem Gange. Counter-Strike 1.6, StarCraft: Brood War und Arcade-Klassiker wie Street Fighter 2 hatten den Weg in den Wettkampfbereich geebnet. Aber Halo war das erste Spiel, das sich den Weg in den amerikanischen Mainstream bahnte.

Die Fans liebten das Gunplay, das blitzschnelle Tempo und das Leveldesign, aber auch die “Wohnzimmertauglichkeit” durch das Konsolen-zentrierte Marketing war genauso wichtig. Während das erste Halo-Spiel ein bahnbrechender Erfolg war, kam die Wettkampfszene für die Serie erst 2004 richtig in Schwung.

Denn damals wurde Halo 2 veröffentlicht, und mit Xbox Live kam auch das Online-Gaming auf. In dieser Zeit wurde die Esports-Organisation Major League Gaming, auch bekannt als MLG, zum führenden Veranstalter von hochrangigen Konsolen-Turnieren in Amerika. Im Jahr 2006 begann sie mit der Übertragung des Boost Mobile MLG Pro Circuit im nationalen Fernsehen und brachte den Halo-Esport damit in den Mainstream.

Call of Duty Ablöse

In den folgenden Jahren lief Call of Duty dem Konsolengame aber den Rang ab. Ein Spiel, das auf dem PC seine Wurzeln hatte, aber immer mehr zum Konsolentitel wurde und durch jährliche Releases seine Fanbase immer wieder aufs neue dazu brachte sich mit der nächsten Version zurück in die Spiele-Serie zu stürzen. So füllte der Herausgeber Activision den Bedarf an neuem Content und schwang sich an die Spitze.

Kombiniert mit einer Profi-Liga, wie es auch die Halo Championship Series ist, wurde Call of Duty zum größten Konsolen Esport in Amerika. Außerhalb der USA gibt es nahezu keine Konsolen-Ligen, wenn man FIFA und Rocket League mal ausschließt, das ähnelt sehr der American Football, Basketball und Baseball-Szene im “Reallife” die Sportarten, die in Amerika das öffentliche Leben dominieren, aber außerhalb der Staaten kaum beachten werden.

Reicht es Geld reinzupumpen?

Das gute bei Spielen: Wenn der Publisher des Games genug Geld reinpumpt wird fast jeder Esport zumindest semi-erfolgreich, zumindest wenn das Spiel nicht kompletter Mist ist. Siehe League of Legends, Call of Duty, Valorant und zum Beispiel auch Overwatch (hust!). Es scheint im Camp der Halo Hersteller die gleiche Logik zu herrschen, sie pushen den Esport, indem sie mit Preisgeld und der Struktur einer Liga locken, die möglichst professionell wirkt und einiges an Tam-Tam macht.

Anhand von Overwatch konnte man gut nachverfolgen, dass wenn das Game und die Technologie dahinter keinen guten Esport ergeben, es auch relativ egal ist wie sehr es der Publisher forciert. Das Spiel als Esport wird zum Fail. Ob Halo langfristig zu einem Internationalen Erfolg wie Counter-Strike:Global Offensive wird, bleibt also erstmal abzuwarten und höchst wahrscheinlich zu bezweifeln.