Die Gaming-Welt hatte sich schon so sehr auf das große Comeback der Grand Theft Auto-Reihe im Herbst 2025 gefreut. Doch jetzt wurde bekannt: GTA VI, der sehnlichst erwartete nächste Teil der legendären Open-World-Spielereihe von Rockstar Games, erscheint wohl erst im Mai 2026. Die Nachricht wurde am 3. Mai 2025 offiziell bestätigt – und hat sofort für große Wellen in der Community gesorgt. Doch warum wurde das Spiel verschoben? Was bedeutet das für Rockstar, die Spielerinnen und Spieler – und für die Branche?
Zunächst einmal ist die GTA-Reihe ein absolutes Schwergewicht in der Spielewelt. Seit dem Release von Grand Theft Auto III im Jahr 2001 steht die Serie für riesige Spielwelten, schwarzhumorige Gesellschaftssatire, herausragende Technik und ein Gameplay, das Millionen Spieler fesselt. GTA V verkaufte sich seit seiner Veröffentlichung 2013 über 180 Millionen Mal und ist eines der erfolgreichsten Unterhaltungsprodukte überhaupt. Entsprechend hoch sind die Erwartungen an Teil sechs – und der Druck auf Rockstar Games.
GTA 6 soll besser, größer, gigantischer werden
Bereits im Dezember 2023 wurde der erste offizielle Trailer zu GTA VI veröffentlicht, der innerhalb weniger Stunden Millionen Klicks generierte. Die Fans waren begeistert von der modernen Vice City-Interpretation, die an Miami erinnert, von beeindruckender Grafik und neuen Charakteren – darunter die erstmals in einem GTA-Hauptspiel spielbare weibliche Protagonistin Lucía. Der Trailer versprach ein Spiel, das sowohl technisch als auch erzählerisch neue Maßstäbe setzen könnte.
Doch Rockstar will offenbar nichts überstürzen. Die Verschiebung auf Mai 2026 erfolgte laut Medienberichten, weil man dem Spiel „den letzten Feinschliff geben“ wolle und sicherstellen müsse, dass es den Erwartungen der Spieler gerecht wird. In einer Welt, in der verfrühte Releases mit technischen Problemen – wie etwa bei Cyberpunk 2077 – scharfe Kritik und Imageschäden hervorrufen können, will Rockstar offenbar kein Risiko eingehen.
Warum werden Spiele so oft verschoben?
Dass große Spiele verschoben werden, ist kein neues Phänomen. Hinter einem AAA-Titel wie GTA VI stehen oft mehrere Jahre Entwicklungszeit, hunderte von Mitarbeitenden, komplexe technische Infrastrukturen und ein immenser logistischer Aufwand. Oft erweist sich gegen Ende der Entwicklung, dass mehr Zeit benötigt wird – sei es für das Debugging, Balancing oder einfach zur Optimierung von Performance und Benutzerfreundlichkeit. Zudem achten viele Studios heute stärker auf humane Arbeitsbedingungen, um den gefürchteten „Crunch“ – also extreme Überstundenphasen vor dem Launch – zu vermeiden.
Für die Gaming-Branche ist die Verschiebung von GTA VI ein zweischneidiges Schwert. Einerseits sorgt sie für Enttäuschung unter den Fans – viele hatten sich bereits auf einen Release zum Weihnachtsgeschäft 2025 eingestellt. Andererseits eröffnet sie kleineren Studios Chancen: Wenn Rockstar den Release-Zeitraum freigibt, könnten andere Spiele mehr Aufmerksamkeit erhalten. So äußerte sich etwa ein Schauspieler aus dem kommenden Mittelalter-Rollenspiel Kingdom Come: Deliverance 2 erleichtert – man habe nun bessere Chancen auf den Game of the Year-Award 2025.
Auch wirtschaftlich sind die Auswirkungen spürbar: Der Aktienkurs des GTA-Publishers Take-Two Interactive fiel nach der Ankündigung um rund 7 %. Dennoch dürfte der Hype um GTA VI auch 2026 ungebrochen sein – vorausgesetzt, das Spiel erfüllt die hohen Erwartungen, die Rockstar selbst mit dem ersten Trailer gesetzt hat.
Am Ende bleibt festzuhalten: So enttäuschend Verschiebungen für Fans sein mögen – sie sind meist ein Zeichen dafür, dass ein Entwicklerstudio Qualität über kurzfristige Profite stellt. Rockstar Games hat mit früheren Titeln bewiesen, dass sich Geduld lohnt. Und wenn GTA VI im Mai 2026 tatsächlich so bahnbrechend wird, wie es die Trailer und Gerüchte vermuten lassen, könnte sich auch diese Wartezeit bezahlt machen.
