Die Esport-Organisation Gaimin Gladiators sieht sich mit rechtlichen Herausforderungen konfrontiert, nachdem mehrere ehemalige Spieler, darunter der dänische CS-Profi Fredrik “roeJ” Jørgensen, angekündigt haben, rechtliche Schritte gegen das Management des Teams einzuleiten.
In einem Interview mit dem Bootcamp-Podcast erklärte roeJ, dass die Organisation die Verträge der Spieler auf fragwürdige Weise gekündigt habe und die Spieler nun ihre rechtlichen Möglichkeiten prüfen.
So kam der Konflikt zustande
Laut Jørgensen und anderen betroffenen Spielern soll Gaimin Gladiators die Verträge mit sofortiger Wirkung beendet haben, ohne sich an die vereinbarten Bedingungen zu halten. Der Hauptvorwurf besteht darin, dass die Organisation eine Vertragsklausel genutzt habe, die die Spieler zur Erstellung von wöchentlichem Video-Content verpflichtete. Dieser Content sei für einige Wochen nicht geliefert worden, woraufhin die Organisation die Kündigung ausgesprochen habe.
Allerdings argumentieren die Spieler, dass Gaimin Gladiators nicht den vertraglich festgelegten Eskalationsprozess eingehalten habe. Statt einer Verwarnung oder einer Frist zur Erfüllung von eben diesen Verpflichtungen, kam einfach direkt eine Kündigung angeflattert. Das könnte rechtlich problematisch sein, weil Spieler in der Regel ein Recht darauf haben, zunächst die Möglichkeit zur Nachbesserung zu erhalten.
Vorwürfe gegen die Gaimin Gladiators
Es ist nicht das erste Mal, dass die Organisation der Gaimin Gladiators mit fragwürdigen Geschäftspraktiken und Kontroversen in Verbindung gebracht wird. Ehemalige Mitglieder der Organisation sowie verschiedene Branchenkenner haben in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, dass die Organisation nicht immer transparent mit ihren Spielern und Angestellten umgeht.
Ein wiederkehrender Vorwurf ist die fehlende finanzielle Fairness: Mehrere Ex-Spieler haben berichtet, dass Gehälter und Preisgelder zu spät oder nicht vollständig ausgezahlt wurden. Einige ehemalige Mitarbeiter werfen dem Management zudem vor, unklare oder vage Verträge aufzusetzen, die es der Organisation erleichtern, Verpflichtungen zu umgehen. Diese Vorwürfe stehen im Einklang mit den aktuellen Beschwerden von roeJ und seinen Mitspielern.
Reaktionen der Community und mögliche Folgen
Die Esport-Community hat gemischt auf die Kontroverse reagiert. Während viele Fans die Spieler unterstützen und Gaimin Gladiators für ihr Verhalten kritisieren, gibt es auch Stimmen, die auf die Notwendigkeit von professioneller Vertragsdisziplin hinweisen. Einige Analysten spekulieren, dass ein Rechtsstreit den Ruf von den Gaimin Gladiators erheblich schädigen und ihre Fähigkeit beeinträchtigen könnte, neue Spieler unter Vertrag zu nehmen.
Falls die Spieler tatsächlich vor Gericht ziehen, könnte das weitreichende Konsequenzen für die gesamte Esport-Szene haben. Es würde nicht nur zeigen, wie wichtig transparenterer Vertragsbedingungen wären, sondern könnte möglicherweise auch Standards für den Umgang mit Vertragsverletzungen in der Branche setzen.
Bislang haben sich die Gaimin Gladiators nicht offiziell zu den Vorwürfen geäußert. Ob es zu einer außergerichtlichen Einigung kommt oder die Angelegenheit tatsächlich vor Gericht landet, ist noch unklar.