Ex-ASML-Mitarbeiter gab Firmengeheimnisse an Huawei weiter

Eine große niederländische Nachrichtenorganisation hat sich mit den Details der “unberechtigten Unterschlagung” befasst, über die ASML seine Aktionäre im vergangenen Jahr informiert hat. Nach den Untersuchungen von NRC könnte man den Vorfall anstatt Unterschlagung eher als Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen und deren Weitergabe an das chinesische Unternehmen Huawei bezeichnen.

Die ASML ist ein niederländisches Unternehmen und einer der größten Anbieter auf der ganzen Welt von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie.

Anscheinend hatte ein Mitarbeiter bei ASML Infos geklaut und diese an Huawei weitergegeben.

Informationen von ASML an Huawei weitergegeben

Laut einigen Berichten hat sich alles wie folgt zugetragen: Ein Chinese, dessen Name nicht bekannt gegeben wurde, arbeitete bei ASML und bekam Kenntnis von einigen Geschäftsgeheimnissen des niederländischen Unternehmens. Letztes Jahr verließ er dann die Firma und fing kurz darauf an, bei Huawei zu arbeiten – und dann wurden ASML-Betriebsgeheimnisse mit Huawei geteilt.

In seinem Jahresbericht 2022 erwähnte das niederländische Unternehmen, dass das Unternehmen Opfer einer “unbefugten Veruntreuung” geworden sei – eine nette Umschreibung für “es wurden Geschäftsgeheimnisse gestohlen.”

Dieses Jahr erklärte Peter Wennink, der CEO von ASML, den Investoren des Unternehmens, dass es nicht viele Informationen gewesen sind, die gestohlen worden sind. Wennick beschrieb den Diebstahl von geistigem Eigentum als “ein Teil eines Puzzles, für das man keine Schachtel hat”. Über die Verbindung zu Huawei, die von NRC und seinen zahlreichen Quellen aufgedeckt wurde, wurden keine Details bekannt gegeben. ASML hat ihre internen Sicherheitsvorkehrungen nach dem Diebstahl erstmal massiv angezogen und es ist unwahrscheinlich, dass nochmal jemand an Informationen kommt, an die er oder sie nicht kommen sollte.

Im Februar wurde bereits berichtet, dass ein ehemaliger ASML-Mitarbeiter Informationen über Chipherstellungswerkzeuge gestohlen und nach China gebracht hat. In diesem Bericht wurde allerdings nicht erwähnt, dass Huawei diese gestohlenen Daten empfangen hatte. 

Huawei will Sanktionen umgehen

Huawei versucht momentan so einiges, um relevant zu bleiben. Die USA hatten vor nicht allzu langer Zeit Sanktionen gegen China verhängt und davon ist auch Huawei betroffen. Vor kurzem wurde festgestellt, dass Huawei immer noch in Russland tätig ist und Mitarbeiter einstellt. Außerdem versucht das Unternehmen, taiwanesische Mitarbeiter abzuwerben und tut alles, um Chinas Ambitionen in dem KI-Sektor zu unterstützen.

Huawei muss als kämpfen, um sich über Wasser zu halten. Aber anscheinend haben diese Maßnahmen dem Unternehmen dabei geholfen, am Leben zu bleiben und sogar zu gedeihen, wie die Fortschritte bei der Entwicklung und dem Erwerb von Chipherstellungsanlagen zeigen.

Bis jetzt sieht es so aus, als ob die Sanktionen aus Amerika keine große Wirkung haben. Eigentlich sollten die Sanktionen dazu beitragen, Spitzentechnologie einzuschränken, die zur Entwicklung von Waffensystemen verwendet werden könnte. Aber es sieht so aus, als wäre China sehr bestrebt, alles zu tun, um entweder eigene Technologien zu entwickeln oder zu stehlen um diese Sanktionen zu umgehen.