Evil Geniuses CEO Nicole LaPointe löscht ihren Twitter-Account

Der Twitter-Account von Nicole LaPointe Jameson, CEO von Evil Geniuses, wurde in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli mitsamt der gesamten Posting-Historie gelöscht. Dies wurde von dem Esport-Journalisten Richard Lewis entdeckt.

Dass eine Person in einer Führungsposition einer so großen Organisation so plötzlich den Social Media Account löscht, könnte auf mögliche interne Probleme hindeuten. Mehrere Social Media Accounts der Evil Geniuses erwähnen LaPointes Status im Unternehmen nicht.

Ist Nicole LaPointe Jameson für Skandale verantwortlich?

Nicole LaPointe ist seit über vier Jahren an der Spitze der Organisation. Nach ihrer Ankunft im Jahr 2019 hat die Organisation ihr Logo und ihr Branding geändert. Im Jahr 2022 gab sie ein großes Interview über die Fokussierung auf einen datengesteuerten Ansatz für Esport. In letzter Zeit gab es viel Kritik an der Organisation: das Ignorieren der psychischen Probleme ihres LoL-Spielers Danny, die Unfähigkeit, ihr CS:GO-Team zu managen, und die Klage des ehemaligen Dota 2-Stars SumaiL. Im Jahr 2023 hat der Bericht “Living Evil” von Richard Lewis die persönliche Verantwortung von LaPointe für viele Fälle von Missmanagement enthüllt.

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— Richard Lewis (@RLewisReports) July 29, 2023

Die Ergebnisse der zahlreichen EG-Teams während ihrer Amtszeit waren gemischt. In den Spielen von Riot waren sie eine anständige und fortschrittliche Organisation und konnten  das große Finale des jüngsten VALORANT Masters-Events erreichen. In den Spielen von Valve war die Situation genau umgekehrt: EG hat sein legendäres Dota 2-Team entlassen und hat sich das südamerikanische Roster gekauft, während CS:GO ein totales Desaster war: In den letzten zwei Jahren konnte das Team nichts mehr gewinnen und wurde zur Zielscheibe des Spottes. Sogar ein einziger Sieg in der Top-Tier-Szene war eine seltene Angelegenheit.

Der Untergang der Evil Geniuses

Laut Richard Lewis gab es 2019 einen Wendepunkt für die Organisation, nachdem eine in Chicago ansässige Tech-Investmentfirma namens Peak6 Evil Geniuses vollständig erworben hatte. Das Unternehmen hat sofort ihre eigenen Leute eingesetzt, um den Betrieb zu führen.

Dazu hat auch der neue CEO in Form von Nicole LaPointe Jameson gehört, einer ehemaligen Mitarbeiterin, die in der Abteilung für strategisches Kapital bei Peak6 tätig war und keine Erfahrung im Bereich Esport hatte, so Lewis.

Nicole LaPointe Jameson – via LinkedIn

In den vier Jahren seit dieser Übernahme wurde die Marke Evil Geniuses langsam zum Synonym fürs Scheitern. Teams unter ihrem Banner, die einst vielversprechend waren, traten nicht mehr an, und jeder Wechsel im Roster schien die Dinge noch schlimmer zu machen.

Dann haben auch noch erfahrene und bewährte Führungskräfte das Unternehmen verlassen und wurden durch neue unerfahrene Leute ersetzt. Das hat den Untergang schließlich langsam eingeleitet.

Titelbild: Nicole LaPointe Jameson | LinkedIn