Vor kurzem hat der Verband der dänischen Industrie einen Bericht veröffentlicht, der besagt, dass Esport pro Jahr fast 4,3 Milliarden dänische Kronen (492 Millionen Pfund oder rund 575.000.000 €) zum dänischen Bruttoinlandsprodukt beiträgt und die Wirtschaft damit massiv ankurbelt.
In dem Bericht des Verbandes heißt es außerdem, dass der Umsatz von Esport im Jahr 2022 rund 10 Milliarden dänische Kronen betragen wird.
Esport macht großen Teil der Einnahmen Dänemarks aus
Der neue Bericht von der dänischen Industrie soll die Bedeutung vom Esport im Lande beleuchten. Dänemark ist seit langem im Esport-Sektor vertreten, insbesondere in der Counter-Strike- und League of Legends-Szene. Das Land hat regelmäßig CS:GO-Majors ausgerichtet, wobei das allererste CS2-Major in Kopenhagen stattfinden wird.
Das derzeitige jährliche Bruttoinlandsprodukt Dänemarks beläuft sich auf 405,6 Milliarden Dollar im Jahr 2023. Die Popularität von Spielen in der dänischen Öffentlichkeit scheint ebenfalls zu wachsen, wie die Daten von der dänischen Industrie zeigen. Der Bericht besagt, dass im Jahr 2022 30% der erwachsenen Dänen jede Woche Spiele gespielt haben, was einen Anstieg von 10% aus dem Jahr 2004 bedeutet.
Der dänische Industriebericht stellt außerdem fest, dass es 141 postsekundäre Schulen und Hochschulen gibt, die sich in irgendeiner Form mit Esport und Gaming beschäftigen. Darüber hinaus schaffen Esport- und Esport-verwandte Unternehmen etwa 3.000 Vollzeitarbeitsplätze in Dänemark.
Dänemark fühlt sich von Saudi Arabiens Investitionen in den Esport bedroht
In einer Mitteilung hat der Verband auch hervorgehoben, dass die Position Dänemarks in der Esport-Industrie durch andere Länder, die in den Sektor investieren, bedroht wird. Andreas Espersen, der Leiter der Digitalisierungspolitik von der dänischen Industrie, erwähnte insbesondere die jüngsten Entwicklungen in Frankreich, Malta und Saudi-Arabien in Bezug auf den Esport-Sektor.
Anfang des Jahres stellte die französische Regierung ihre brandneue Strategie vor, die darauf abzielt, das Engagement des Landes im Esport zu fördern. Infolgedessen wird ein “nationales Ökosystem” geschaffen, um die Industrie rund um Esport zu unterstützen.
In der Zwischenzeit hat Saudi-Arabien durch das Gamers8 Festival und die eigene nationale Gaming- und Esport-Strategie stark in den Bereich investiert und versucht sich dadurch finanziell für die Zukunft abzusichern. Außerdem hat Saudi Arabien durch den PIF, den Public Investment Fonds, jede Menge Firmen aus dem Bereich Esport aufgekauft oder in sie teilinvestiert.
Die dänische Industrie hat deshalb vorgeschlagen, dass die dänische Regierung Maßnahmen zur Unterstützung der lokalen Esports-Branche ergreifen sollte. Dazu gehört, den Esports für ausländische Talente attraktiver zu machen, das Verständnis für den Sektor zu fördern, den Esports neben den traditionellen Spitzensport zu stellen und Zuschüsse für Aktivitäten bereitzustellen, die die langfristige Zukunft des Esports stärken.