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ESL Pro Tour 2020/21: COVID-19-Krise erzwingt Online Turniere

ESL hat eine Änderung der ESL Pro Tour aufgrund der anhaltenden COVID-19-Krise angekündigt. Da der Wettbewerb aufgrund der aktuellen... Daniel | Mai 15, 2020

ESL hat eine Änderung der ESL Pro Tour aufgrund der anhaltenden COVID-19-Krise angekündigt. Da der Wettbewerb aufgrund der aktuellen Umstände unmöglich gehalten werden kann, wird sich die Pro Tour für die Saison 2020/21 fast ausschließlich auf das Online-Spiel verlagern. Obwohl ohnehin viel Feedback zu diesem Beschluss erwartet wurde, sind die besonders interessanten Neuigkeiten nicht nur der Formatwechsel für diese Saison, sondern auch eine Erhöhung des Preisgeldes für die wöchentlichen ESL-Pokale.

Anstelle von vier „normalen“ Master-Events wird die EPT hauptsächlich in regionalen Online-Wettbewerben ausgetragen, wobei das anstehende globale Saisonfinale nostaglische Gefühle weckt und an den WCS Circuit 2013 erinnert.

Sieben Divisionen und drei Saisons

Durch den Formatwechsel wird die internationale Szene in sechs Divisionen aufgeteilt. Die südkoreanische Rennstrecke wird übrigens unverändert weiterlaufen. Es hieß in einigen Interviews, dass die ESL bei der Implementierung dieses neuen Systems vor allem darauf abzielte, die Spielbedingungen und die Wettbewerbsintegrität zu optimieren und daher auch nach Möglichkeiten das serverübergreifende Spielen zu vermeiden. Infolgedessen wird jede Division ausschließlich auf den Heimservern ihrer Region gespielt, es sei denn, beide Seiten stimmen einem anderen Server zu. Die Spieler behalten außerdem zuvor verdiente EPT-Punkte, welche auf die regionalen Abteilungen übertragen werden.

Der Spielerpool dieser Abteilungen ist nicht auf allen Ebenen gleich, sondern basiert auf der ESL-Analyse der Spielerpooltiefe verschiedener Regionen. So heißt es, dass Aligulac und ein internes Bewertungsschema verwendet wurden, um dies zu bestimmen.

Jede Division wird über eine Saison von drei Wochen gespielt; 25% des Spielerpools jeder Region werden basierend auf der EPT-Rangliste eingeladen, während der Rest durch Qualifikation bestimmt wird. Diese Einladungen werden nach Abschluss der TeamLiquid Starleague 5 verschickt, da dieses Turnier EPT-Punkte vergibt. Jede Division hat ein etwas anderes Format, aus dem sich eine bestimmte Anzahl von Top-Finishern für die nächste Saison erneut qualifiziert. In Europa zum Beispiel behalten die Top 12 der Division ihre Plätze in der Liga.

Die Formate für jede Abteilung

Europa: Vier Round Robin-Gruppen mit jeweils 8 Spielern werden in eine Doppelausscheidungsgruppe mit 16 Spielern eingespeist. Die ersten vier jeder Gruppe rücken vor. Die Top 12 der letzten Klammer behalten ihre Plätze in der Division für die folgende Saison.

Nordamerika: Zwei Round Robin-Gruppen mit jeweils 8 Spielern werden in eine Doppelausscheidungsgruppe mit 8 Spielern eingespeist. Die ersten vier jeder Gruppe rücken vor. Die Top 6 der letzten Klammer behalten ihre Plätze in der Division für die folgende Saison.

Lateinamerika, Ozeanien und das übrige Asien, China, Taiwan / Hongkong / Macau / Japan: Zwei 4-Spieler-Gruppen im GSL-Stil werden in eine 4-Spieler-Doppelausscheidungsgruppe eingespeist. Die Top 3 der letzten Klammer behalten ihre Plätze in der Division für die folgende Saison.

In welcher Region ein Spieler antritt, hängt weitgehend von der Residenz ab. Dies bedeutet, dass ein Spieler nur dann die Region wechseln kann, wenn sich sein Aufenthaltsstatus ändert. Ein weiteres Problem und sogar eine potenzielle Schwäche des Systems sind nichtkoreanische Spieler, die derzeit aber in Korea leben und spielen. Das EPT-System ermöglicht es ihnen, sowohl in Korea als auch in ihrer Heimatregion anzutreten, obwohl sie laut Regelung auf dem für die etwaige Division bestimmten Server antreten müssen. Die Ausnahme bestimmt wie immer die Regel: Es sei denn, beide Spieler stimmen zu auf einem anderen Server zu spielen. Weitere Einzelheiten folgen im offiziellen Regelwerk, das in Kürze veröffentlicht wird.

Eine der Bedenken die bei der Entwicklung dieses regionalen Systems aufkamen, war laut Experten die Befürchtung, dass ESL zu viel Sendezeit „auffressen“ und dadurch kleinere Turniere wie Wardis Online-Pokale verdrängen würde. Um eine Lösung zu finden, hat die ESL einige von ihnen konsultiert und plant, sie in die Berichterstattung über die neuen Abteilungen und Qualifikanten einzubeziehen. Anstelle ihrer eigenen Streams würden sie dann direkt für ESL arbeiten und auf diese Weise entschädigt werden.