In Europa und Nordamerika liefen einige Pro-Teams auf, die wir auch aus größeren Events kennen. In beiden Ligen konnten sich aber andere Teams auf die vorderen Plätze absetzen und sich die Qualifikation zur nächsten ESL Pro League erarbeiten.
In der nächsten Pro League dürfen wir Sinners Esports und Team One willkommen heißen. Letztere waren als eines der besseren brasilianischen Teams aufgefallen, aber waren nie wirklich an FURIA, MIBR und Co. vorbeigekommen. In der Premier NA Season 37 lieferten sie sich harte Duelle und landeten nur auf dem vierten Platz der Gruppe A. Als es dann aber zu den Playoffs ging, schossen sie sich unter anderem an Triumph und Extra Salt vorbei. Josh “oSee” Ohm und seine Jungs mussten sogar zwei Niederlagen gegen One verschmerzen. Im Finale war es dann ein leichtes für die Brasilianer, mit dem Sieg davon zu laufen.
Sinners Esports sollten aber den wenigsten CS:GO-Fans bekannt sein. Zumindest konnte man das Team bislang noch nicht in einem IEM- oder ESL One Kontext erleben. Unter den Spielern sind aber einige Größen! Jindřich “ZEDKO” Chyba ist ein Tscheche, der bereits für eXtatus gespielt hat. Dort entwickelte sich damals David “frozen” Čerňanský zu einem Top-Talent und fiel erstmals den größeren Teams auf. Der absolute Spitzenreiter des Sinners-Kaders ist aber immer noch Tomáš “oskar” Šťastný. Bei HellRaisers, Sprout und mousesports lief er auf einer internationalen Bühne auf und konnte sich als starker AWPer etablieren. Er hat so einige Trophäen in seinem Schrank, aber zuletzt wurde es eher ruhig um ihn. Seit Dezember spielt er aber nun für Sinners und kann dort tschechisches Talent entwickeln. Dieser Schritt hat sich auch offensichtlich ausgezahlt, denn jetzt ist das Team durch zur kommenden Pro League Saison.
WER HAT ES NICHT WEITER GESCHAFFT?
Diese Leistung wirkt im Kontext sogar noch größer. Denn nicht nur haben Sinners Esports und Team One den Sprung geschafft, sie haben auch einige Teams hinter sich gelassen, die – zumindest auf Papier – eine größere Chance hatten. In Europa waren unter anderem BIG, Endpoint, Sprout, Movistar Riders, Nemiga Gaming und ALTERNATE aTTaX dabei. Letztere sind sogar in die ESEA Advanced Liga abgestiegen, aus der sie sich erst im Frühjahr 2020 wieder herausgearbeitet hatten. Sprout stehen aber ebenfalls kurz vor dem Abstieg und nur die Relegation kann sie retten.
In Nordamerika sind Triumph, Mythic und PaiN Gaming leer ausgegangen. Dort war die Liste an Top-Teams sehr viel geringer, aber trotzdem kommt der Sieg von Team One als Überraschung. Extra Salt sind die größten Verlierer, denn ein Ticket zur ESL Pro League hätte möglicherweise den nächsten Schritt bedeutet. Sie haben sich auf europäischem Boden ja bereits beweisen können und waren bei Funspark ULTI im Finale mit BIG gelandet. Diese Niederlage gegen One bedeutet nun aber, dass sie weit weniger Gründe haben, nach Europa rüber zu reisen.
Für die beiden Siegerteams geht es neben Entropiq und Bad News Bears, den Siegern der ESEA Premier Season 36, ins Rennen gegen Teams wie Astralis, Complexity, Natus Vincere und Team Liquid. Die ESL Pro League wird also zur nächsten großen Hürde für Sinners und One. Ob sie sich auf LAN gegen diese Größen beweisen können, ist mehr als nur fraglich.