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Ermittlung gegen “tyrannischen” TSM CEO Reginald Dinh

Letztes Jahr gab es einen gewaltigen, öffentlichen Streit zwischen dem League of Legends Pro und damaligem TSM-Spieler Yiliang “Doublelift”... Leni | Januar 12, 2022

Letztes Jahr gab es einen gewaltigen, öffentlichen Streit zwischen dem League of Legends Pro und damaligem TSM-Spieler Yiliang “Doublelift” Peng und dem CEO der Organisation, Andy “Reginald” Dinh. Der Spieler behauptete im November letzten Jahres, dass der CEO seine Mitarbeiter grausam behandeln und regelrecht mobben würde.

Mehrere Mitarbeiter haben ein Bild von dem CEO gezeichnet, das die Anschuldigungen von Doublelift unterstützt. Jetzt wurde eine Untersuchung gegen Dinh eingeleitet. Doublelift beschuldigte den CEO, dass er seine Untergebenen und die Spieler furchtbar behandeln würde und dass sein Verhalten im Grunde Mobbing sei.

So fing alles an

Der 28 Jahre alte Spieler bezeichnete Dinh als “Tyrannen, der damit durchkommt, ein schlechter Mensch zu sein, weil er mächtig ist”. Danach brach ein gewaltiger Streit vom Zaun, in den auch Leena Xu mit reingezogen wurde. Leena ist Doublelifts Freundin – und Reginald Dinhs Ex-Freundin. Das machte die Situation für alle Beteiligten mit Sicherheit ziemlich unangenehm. Doublelift verabschiedete sich kurz nach seiner Anschuldigung von TSM.

Glücklicherweise wurden seine Vorwürfe ernst genommen und Dinh wird gerade von Riot ordentlich auf den Zahn gefühlt. Auch TSM selbst hat eine Untersuchung gegen den CEO eingeleitet.

Riot Games betreibt die League of Legends Championship Series, in der TSM ein Franchised-Team stellt. Von Riot hieß es dazu in einem Statement: “Wir sind uns der Anschuldigungen bewusst, die gegen den CEO/Eigentümer von TSM erhoben wurden.” Sie sagten auch, dass sie die Anwaltskanzlei O’Melveny & Myers LLP beauftragt haben, um eine unabhängige Untersuchung durchzuführen bei der das Verhalten bzw. Fehlverhalten von Dinh unter die Lupe genommen wird.

Kultur der Angst bei TSM

Mehrere Mitarbeiter und Spieler von TSM haben sich mittlerweile dazu geäußert und es zeichnet kein gutes Bild von Dinh. Im Gegenteil. Er wird als Tyrann bezeichnet. Die Mitarbeiter beschreiben eine Kultur der “Angst” und sagen, dass Dinh sie regelmäßig verbal belästigt hätte. Die Mitarbeiter – die alle anonym bleiben wollten, aus Angst ihren Job zu verlieren – sagten, dass Dinh sie beschimpft und sie als “dumm” und “wertlos” bezeichnet hat.

Immer wieder wurden Arbeiter vor ihren Kollegen von Dinh angeschrien, um an ihnen “ein Exempel zu statuieren”. Um den Stress noch schlimmer zu machen, hat er seine Mitarbeiter sogar nach Feierabend kontaktiert und endlos beschimpft. Laut den Mitarbeitern gab es nonstop Situationen, in denen der cholerische Dinh Leute zum Weinen brachte.

Die meisten Mitarbeiter hatten sogar Angst vor einer Beförderung, weil sie wussten, dass sie dann direkt mit Dinh zusammenarbeiten müssten: “Langjährige Mitarbeiter wissen, dass irgendwann der Zeitpunkt kommen wird, an dem Reginald sie feuern wird, und zwar wegen einer Kleinigkeit.”

Er beschimpfte seine eigenen Spieler

Bei den Spielern war es anscheinend genau das gleiche Schema. Auch dort führte sich Dinh wie ein Tyrann auf und machte seine Spieler regelmäßig runter. Für sein grausames Verhalten gibt es sogar Beweise. Es gibt mehrere Beispiele für Auseinandersetzungen zwischen ihm und professionellen Spielern auf Video oder über Twitter. Das berühmteste Beispiel ist eine Videoaufnahme, in der er den ehemaligen TSM-Spieler Marcus ‘Dyrus’ Hill während eines Twitch-Streams beschimpft.

Peng sagte dazu: “Er hat eine Menge Spieler zum Weinen gebracht. Ihr wärt überrascht, wie viele eurer bekannten Lieblingsgesichter in League of Legends schon einen Nervenzusammenbruch hatten, weil sie so schlimm beschimpft wurden. Wie sehr sie verbal angegriffen wurden.”

Dinh’s Antwort auf die Vorwürfe

Dinh versucht sich gegen die Vorwürfe zu wehren, indem er sagt, dass er nur ein “sehr temperamentvoller Mensch” sei, der nicht gut kommunizieren kann und dass er gar nichts Böses wollte, im Gegenteil, er wollte ja nur alle zum Erfolg pushen. Sein PR-triefendes Statement lautet wie folgt: “Ich bin intensiv, leidenschaftlich, getrieben und unerbittlich im Streben nach Erfolg – das liegt in meiner Natur.

Ich lege die Messlatte extrem hoch, und wenn ich das Gefühl habe, dass jemand sie nicht erfüllt, gebe ich dieses Feedback direkt und unverblümt weiter. Wenn ich zurückblicke, gebe ich zu, dass mein Vokabular manchmal zu hart und ineffektiv war. Ich weiß, dass ich an meiner Ausdrucksweise arbeiten muss, und ich arbeite daran, die Art und Weise, wie ich mit meinem Team und meinem Umfeld kommuniziere, zu verbessern.”

Reginald Dinh hatte TSM zusammen mit seinem Bruder Dan Dinh im Jahr 2009 gegründet. Der 29 Jahre alte Reginald war der erste Midlaner bei TSM, bevor er im Jahr 2013 seine Karriere an die Maus hing und nur noch die Rolle des CEO übernahm.