Epic Games und Microsoft wegen “Videospiel-Sucht” verklagt

Microsoft und Epic Games wird in einer Klage vorgeworfen, mit ihren Videospielen bei Jugendlichen Süchte auszulösen. Die Klage wurde von Casey Dunn, der Mutter eines minderjährigen Kindes aus den USA ,ins Leben gerufen.

Eine brandneue Klage ist aufgetaucht, in der Microsoft, Epic Games und eine Reihe anderer Entwickler und Publisher beschuldigt werden, “Jugendliche süchtig zu machen und eine öffentliche Gesundheitskrise zu verursachen”.

Es ist ein harter Vorwurf an die Entwickler, die sich mit Loot Boxen etc. an den Grenzen des Gambling herumtreiben. Die Kläger behauptet, dass “führende Videospielunternehmen” die Technologie nutzen, um “wissentlich und absichtlich Minderjährige süchtig zu machen” und sie schon in jungen Jahren anzusprechen und damit die Wege für weitere Süchte einzuleiten.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Klage dieser Art auftaucht, aber es ist wahrscheinlich eines der umfassendsten Beispiele. Es werden zahlreiche Namen aus der Branche genannt, von Activision Blizzard bis Ubisoft, EA und Epic Games. Es handelt sich um eine Klage aus Arkansas, aber die Klägerin -die Mutter eines Minderjährigen, der von der Spielsucht betroffen ist – fordert auch andere auf, eine Revolution gegen diese so genannten “bösartigen” Unternehmen zu starten.

Immer mehr Leute wegen Spielsucht in Behandlung

Süchte, und vor allem Spielsucht, sind eine reale und lebenszerstörende Sache. Anfang dieses Jahres meldete eine Klinik in den UK, die Spielern bei der Bewältigung ihrer Sucht helfen soll, eine rekordverdächtige Zahl von Patienten, die alle in irgendeiner Weise Videospiel-süchtig sind. In der Regel sind es Spiele wie Fortnite, CoD und FIFA, die als Grundlage für die Anmeldung dieser Patienten in der Klinik dienen – alles Spiele, die von den in der Klage genannten Entwicklern entwickelt wurden.

In der Pressemitteilung zur Klage hat Casey Dunn diese Entwickler angeprangert.

Spielsucht ist eine ernste, lebensverändernde Störung, die Kindern das Leben raubt und Familien im ganzen Land in Schwierigkeiten bringt.Eltern wie ich denken oft fälschlicherweise, dass es ein Versagen ihrerseits ist, wenn ihr Kind süchtig wird, aber durch diesen Rechtsstreit hoffen wir, die verwerflichen Handlungen, den Betrug und die Manipulation unserer Kinder durch diese Unternehmen zu ihrem eigenen finanziellen Vorteil aufzudecken.

Klage setzt auf Forschungsergebnisse

Diese Klage, die sich auf umfangreiche Forschungsergebnisse stützt, befasst sich mit allem, von der fortschreitenden Entwicklung des kindlichen Gehirns bis hin zur Art der Technologie, die die Branche verändert und den Zugang zu Spielen erleichtert. So wurde zum Beispiel das Cloud-Gaming erwähnt – eine Funktion, die Videospiele zugänglicher macht als je zuvor. Im Vorwort der Klage erwähnt Dunn, dass sich die Noten ihres Sohnes verschlechtert hätten, weil er nicht zur Schule gegangen sei, und dass er extrem zugenommen habe, was alles auf seine intensive Spielsucht zurückzuführen sei.

Es wurde betont, dass diese Klage auf finanzielle Entschädigung und “zusätzliche Ressourcen für die psychische Gesundheit” für Familien abzielt, die mit kleinen Kindern zu kämpfen haben, die Anzeichen einer Spielsucht aufweisen. Darüber hinaus sollen die beklagten Firmen wie Microsoft dazu gezwungen werden, “die Art und Weise zu ändern, wie sie ihre Spiele für süchtige Minderjährige und junge Erwachsene entwickeln und anbieten”.

Doch damit nicht genug – es wurde darauf hingewiesen, dass das nur die “erste von vielen” Klagen dieser Art ist, die in den kommenden Wochen eingereicht werden, was darauf hindeutet, dass sich andere Eltern erheben und Maßnahmen ergreifen werden.

Spielt schlechte Erziehung eine Rolle bei der Gamingsucht?

Auf der anderen Seite haben viele Mitglieder der Gaming-Community gegen die Nachricht der Klage rebelliert. Sie sind der Klage auf den Grund gegangen und haben ein paar Details herausgefunden, die zeigen, dass Dunns Sohn zu Hause unterrichtet wird, “12 bis 14 Stunden pro Tag” spielt und rund 350 Dollar für Videospiele und Mikrotransaktionen ausgibt.

Viele Leute glauben, dass die Klage auf schlechte Erziehung, mangelnde Disziplin und fehlende Grenzen hinauslaufen wird. Im Sommer wurde bekannt, dass ein chinesischer Teenager die Ersparnisse seiner Eltern für eine Spieltour ausgegeben hatte, die sich auf 64.000 Dollar summierte. Im Juli stellte die britische Spieleindustrie einen umfassenden Plan vor, der die Verfügbarkeit von Lootboxen einschränken soll, um “Glücksspielelemente” in zugänglichen Spielen zu bekämpfen. In Indien wurden Spiele mit Glücksspielplattformen in einen Topf geworfen, um ein generelles Verbot im ganzen Land durchzusetzen.