EA Sports FC 26 feiert Streaming-Debüt

Mit dem Launch von EA Sports FC 26 hat Electronic Arts gezeigt, wie stark gezielte Frühzugangs- und Creator-Kampagnen den Erfolg eines Spiels beeinflussen können. Zwischen dem 16. und 18. September 2025 erhielten ausgewählte Streamer exklusiven Zugriff auf den neuen Titel – bevor der erweiterte Early Access vom 19. bis 25. September für ein größeres Publikum geöffnet wurde. Der weltweite Release folgte am 26. September 2025.

Diese gestaffelte Veröffentlichungsstrategie erwies sich als Volltreffer: In der ersten Woche wurden auf Streaming-Plattformen über 23 Millionen Stunden Gameplay verfolgt – mit durchschnittlich 138.000 Zuschauern und Spitzenwerten von über 440.000 gleichzeitigen Viewern.

Frühzugang als Wachstumstreiber

Die Strategie, gezielt auf Influencer und Streaming-Persönlichkeiten zu setzen, verschaffte EA einen massiven Reichweitenvorteil. Über 275.000 Stunden Sendezeit wurden von Content Creators weltweit aufgezeichnet – ein deutlicher Hinweis darauf, dass EA Sports FC 26 sowohl bei Streamern als auch bei Zuschauern hohe Bindung erzeugte.

Diese Verteilung zeigt, dass EA auf ein breites, plattformübergreifendes Netzwerk setzte. Besonders die starke Präsenz deutschsprachiger und spanischer Streamer sorgte dafür, dass der Launch in mehreren Märkten gleichzeitig virale Reichweite erzielte.

Auch der Zeitpunkt war strategisch gewählt: Der Start fiel unmittelbar vor den Beginn der europäischen Fußball-Saison – ein Zeitraum, in dem das Interesse am Thema Fußball traditionell seinen Höhepunkt erreicht.

Das Ergebnis: EA Sports FC 26 zählt zu den stärksten digitalen Marktstarts der gesamten Serie.

EA Sports FC nach der FIFA-Trennung – Marke behauptet sich erfolgreich

Seit dem Verlust der FIFA-Lizenz im Jahr 2022 hatte EA mit EA Sports FC eine Neuausrichtung gewagt. Der Schritt galt als riskant, doch die Marke hat sich schneller etabliert, als viele Branchenexperten erwartet hatten.

Die Zuschauerzahlen der letzten Releases belegen die Stabilität der Reihe:

• FIFA 22: 40,9 Mio. gesehene Stunden zum Start
• EA Sports FC 24: 36,2 Mio. Stunden, davon 10,1 Mio. in der Early-Access-Phase
• FC 25 & FC 26: leicht rückläufige Zahlen, aber stabile Community-Aktivität

Der Rückgang beim Frühzugangsinteresse deutet darauf hin, dass EA künftig innovativere Ansätze benötigt, um langfristig Spannung aufzubauen. Dennoch bleibt die Serie klarer Marktführer – ein Indikator, dass der Markenwechsel erfolgreich abgeschlossen wurde.

Ein bemerkenswertes Muster zeigt sich bei älteren Titeln: Auch nach der Veröffentlichung neuer Teile behalten viele Spiele eine stabile Zuschauerbasis.

Solche „Rückkehrwellen“ zeigen, dass gezielte Nostalgie- oder Abschiedsaktionen ältere Spiele kurzfristig wiederbeleben können. EA könnte diesen Effekt künftig strategischer nutzen, etwa durch limitierte Events oder Retro-Kampagnen, um ältere Titel erneut ins Rampenlicht zu rücken.

Content-Zyklus und Creator-Dynamik

Viele große Streamer wechseln jährlich auf den neuesten EA-Titel – ein Rhythmus, der die Serie zu einem festen Bestandteil der Streaming-Kultur macht. Diese Dynamik schafft ein Gefühl der Kontinuität, birgt aber auch Risiken: Für manche Zuschauer kann der jährliche Zyklus repetitiv wirken.

EA steht hier vor der Herausforderung, durch zielgerichtete Innovationen und saisonale Live-Inhalte den Spannungsbogen zwischen den jährlichen Veröffentlichungen zu verlängern.

Skate 4 – Community als neues Marketingmodell

Während EA Sports FC im Fußballbereich etabliert ist, verfolgt Skate 4 eine gänzlich andere Strategie: Statt auf jährliche Releases setzt das Studio auf Community-Kooperation und offene Entwicklung.

Ein Wendepunkt war der Auftritt von Komiker Tim Robinson im humorvollen Trailer beim Summer Games Fest 2024, der einen massiven Social-Media-Boost auslöste. In Livestream-Chats tauchte der Begriff „Skate“ über 11.700 Mal auf – ein Indikator für enormes organisches Interesse.

Später folgte im Sommer 2025 ein offener Playtest, der den Zuspruch erneut ansteigen ließ. Durch gezielte Creator-Kooperationen auf YouTube und TikTok, Entwicklertagebücher und Community-Votings zum Gameplay konnte EA eine starke emotionale Bindung zur Spielerschaft aufbauen.

Diese Strategie folgt drei klaren Prinzipien:

1. Authentizität – Kooperation mit echten Skatern und Influencern.
2. Transparenz – Offenlegung der Entwicklungsprozesse.
3. Partizipation – Einbindung der Community in Designentscheidungen.

Im Gegensatz zu den großen Sportfranchises zielt Skate 4 auf eine Nischen-Community mit hoher Identifikation ab. Das Spiel versteht sich als Plattform, die sich gemeinsam mit den Spielern weiterentwickelt – ein Ansatz, der langfristig Loyalität statt kurzfristiger Verkaufszahlen fördert.

Fazit: EA passt sich dem digitalen Zeitalter neu an

Die Erfolge von EA Sports FC 26 und Skate 4 zeigen, wie stark sich EAs Kommunikations- und Veröffentlichungsstrategien verändert haben.

• Frühzugangs-Modelle und Influencer-Marketing treiben Reichweite und Community-Engagement.
• Markenunabhängigkeit nach der FIFA-Ära stärkt die kreative Kontrolle.
• Community-Kooperationen schaffen langfristige Bindung und Vertrauen.

EA setzt damit zunehmend auf Direktkommunikation mit Spielern und Creator-getriebene Kampagnen, um im überfüllten Markt der digitalen Unterhaltung relevant zu bleiben.

EA Sports FC 26 beweist, dass kontrollierter Early Access und Streaming-Strategien zum zentralen Erfolgsfaktor moderner Spieleveröffentlichungen geworden sind – während Skate 4 zeigt, dass Authentizität und Community-Beteiligung heute mehr zählen als reine Werbebudgets.