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Dota 2 – Interview mit Erik “tOfu” Engel von Hellbear Smashers

Viele von euch kennen die bekannten deutschen Spieler wie Kuroky, Fata, Qojqva, Khezu etc. Aber seit einem halben Jahr... Adrian | Juli 10, 2021

Viele von euch kennen die bekannten deutschen Spieler wie Kuroky, Fata, Qojqva, Khezu etc. Aber seit einem halben Jahr gibt es einen neuen deutschen Topspieler: Erik “tOfu” Engel! Die Position 5 für das Team Hellbear Smashers. In einem kleinen Interview gibt uns tOfu einen kleinen Eindruck, wie es ist, ein Profi-Dota2-Spieler zu sein.

Fragster Exklusiv-Interview mit tOfu

Fragster: Du hast vor 2 Monaten 10k MMR erreicht – gib uns mal einen kurzen Eindruck, wie die Luft da oben ist. Und gibt es dort auch noch Gameruiner, Accountbuyer und Griefer?

Erik: Generell habe ich einfach versucht, jedes Spiel mein absolut Bestes zu geben und die Leute in meinem Team zu motivieren, da die High-MMR Games leider nur selten wirklich ‘tryhard’ sind. Wenn das Leaderboard sich erstmal dem Ende nähert, haben die Leute oft weder die Möglichkeit noch das Verlangen weiter zu climben, weil die Gamequalität schon sehr weit vom tatsächlichen Teamdota abweicht und so gut wie jeder High-MMR Spieler auch an die Teamatmosphäre aus seinen Games gewohnt ist. Deshalb werden oft einfach neue Heroes bzw Itembuilds ausprobiert oder die Leute zocken einfach zum Spaß mit Musik ohne Kommunikation.

Ein großer Negativpunkt meiner Meinung nach ist die Pickreihenfolge in den Pubgames. Gleichzeitig mit den Gegnern zu picken um eine 50/50 Chance zu haben, ob dein Held möglicherweise gut in diesem Spiel ist oder komplett gecountert wird macht absolut keinen Sinn. Als Support muss ich fast jedes Game firstpicken und hab dann keinen Einfluss mehr auf den Draft, obwohl ich persönlich großes Interesse am Draften in den Captains Mode Lobbys
habe. So wie es nunmal in jedem Official auch der Fall ist.

Außerdem gibt es keine Rolequeue in den High-MMR Games und die Leute wollen meistens einfach neue Metahelden auf Ihrer Position testen. Gameruining & Griefing ist allgegenwärtig und leider nicht vermeidbar und Accountbuyer finden sich auch immer wieder mal, allerdings droppen diese nach einem Tag weit genug.

Fragster: Du bist jetzt seit 6 Monaten bei den Hellbear Smashers – wie ist das so in einem Pro-Team zu spielen, mit erfahrenen Spielern?

Erik: Der Kreativität in Dota sind keine Grenzen gesetzt. Ideen über Spielweisen, Herocombos oder Itembuilds sind unendlich, solange die richtigen Voraussetzungen gegeben sind. In Kombination mit dem Selbstbewusstsein, dass sich durch das professionelle Niveau und erfahrene Mitspieler ergibt, scheint alles möglich zu sein. Das ist es für mich, was es ausmacht, in einem richtigen Pro-Team zu spielen.

Fragster: Du bist ja ursprünglich Pos. 4 Spieler, aber spielst bei Team Hellbear Smashers die Pos 5 – wie schwer fiel es dir, dich auf andere Helden und somit ein anderes Gameplay zu fokussieren?

Erik: Anfangs war es natürlich eine große Umstellung. Competitive auf ungewohnter Position zu spielen erfordert eine Menge Arbeit, die zu damaliger Zeit auf meinerseits sehr hohe Motivation und Ehrgeiz gestoßen ist. Während ich Selbst im Wandel war, so musste auch das Team erstmal zu Harmonie finden. Ich glaube nach den ersten 60 Games hatte ich etwa 30 unterschiedliche Helden gespielt. Mittlerweile hab ich mich eher auf konstante 5 reduziert, wobei es natürlich hin und wieder Ausnahmen gibt.

Alles hatte diesen Reiz etwas Neues zu wagen, deshalb habe Ich die Umstellung sehr gut aufgenommen. Glücklicherweise verstehe ich mich auch sehr gut mit Ace (Carryspieler der Hellbear Smashers) und wir haben gemeinsam unser Laning und mein Gameplay analysiert um schnellstmöglich Erfolge erzielen zu können. Mittlerweile genieße ich die Pos 5 doch mehr als ich anfangs dachte und könnte mich in Zukunft auch in der Rolle des Ingame-Captains sehen, aber das bleibt noch abzuwarten 🙂

Fragster:Wie viele Stunden investierst du pro Woche in Dota 2? Wie viele davon sind Scrims/Ranked/zum Spaß mit deinen Freunden?

Erik:Zu Tournament Zeiten hatten wir meistens 5 Dotatage. Sprich entweder Scrims oder Officials. Dabei waren es meistens 4-6 Std Training, Replayanalysen und Theorycrafting. Abends gerne ein paar Games mit anderen Freunden oder nen paar Rankeds wenn ich Lust drauf hab. Da gehen schon schnell mal 8-10 Std am Tag in Dota. Meine freien Tage sind mir allerdings heilig, gerade jetzt in der Sommerzeit.Jetzt nach den TI Qualifiern wird es vermutlich auch erstmal eine längere Pause geben.

Fragster:Mit welchem Spieler würdest du gerne mal in einem Team spielen?

Erik:Miracle!

Fragster:Als abschließende Frage: Welchem Team drückst du beim TI am meisten die Daumen?

Erik:Wir haben sehr oft gegen Team Spirit gescrimmt und die haben unglaubliches Potenzial. Ich wünsche Ihnen einen guten Run. Von den schon länger in der Tier 1 spielenden Teams gefällt mir PSG.LGD am besten.

Fragster:Vielen Dank für das Interview! Noch viel Erfolg auf deinem weiteren Weg!