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Die große EUL-Zusammenfassung

Die erste 2021er Stage der European League war geprägt von überraschenden Upsets und dem dominanten Spiel zweier Teams. Einige... Fabio | April 26, 2021

Die erste 2021er Stage der European League war geprägt von überraschenden Upsets und dem dominanten Spiel zweier Teams. Einige Favoriten sind abgestürzt, einige Verlierer der letzten Saison konnten sich wieder zurück kämpfen. Wir fassen die Geschehnisse der EUL Stage 1 zusammen.

Vor Beginn der Saison waren sich die Fans und Analysten ziemlich einig: BDS Esport mussten zurück an die Spitze. Diesem Anspruch konnten sie nicht ganz gerecht werden – denn auch wenn sie dominanter als die meisten anderen Teams waren, hatten sie einen konkreten Endgegner.

NAVI & BDS – DIE SPITZENREITER

Von Beginn an hatten diese zwei Teams sich von der Masse abgesetzt. Bis zuletzt war es ein Tauziehen zwischen den beiden, doch Natus Vincere konnten doch noch den ersten Platz machen. Das lag schlichtweg am Head-to-Head-Vergleich, denn die Teams kamen beide auf 20 Punkte. Weil NaVi am fünften Spieltag ein 8-6 gegen die Franzosen verbucht hatten, bekamen sie nun den Vorteil.

Für BDS ist das natürlich eine gewisse Enttäuschung. Hätten sie an den letzten zwei Spieltagen nicht so schlecht performt, wären sie mit sechs Punkten Vorsprung an dem nächstbesten Team vorbei gezogen. So haben sie am Ende aber nur den zweiten Platz erreicht. Der Preisgeldunterschied interessiert sie sicherlich nicht so sehr wie die verpasste Chance auf einen weiteren EUL-Sieg.

NaVi hingegen können besonders stolz sein. Im vergangenen Jahr waren sie im besten Fall ein Mittelfeld-Team, nun konnten sie aber ordentlich nach vorne preschen. Die Spielerwechsel haben sich ausgezahlt, denn außer einer Überraschungs-Niederlage gegen G2 waren alle ihre Matches Siege oder landeten zumindest in der Overtime.

COWANA & ROGUE – DIE AUFHOLER

Sie sind nicht die einzigen stolzen Briten dieser Stage. Cowana Gaming kamen aus der Challenger League ins Rennen als die Underdogs schlechthin. Nichts deutete darauf hin, dass sie sich gegen die Giganten behaupten könnten. Nach dem sechsten Spieltag standen sie aber urplötzlich auf dem dritten Platz und haben sich dort festgesetzt. In ihrem vorletzten Match erreichten sie ein 8-7 gegen BDS und wären sie nicht gegen Vitality abgestürzt, hätten sie den Franzosen sogar noch den Rang abgelaufen. Für die Debüt-Saison ist das aber schon ein massiver Erfolg. Einige der alten Favoriten stehen nun weit unter ihnen.

Rogue mussten im letzten Jahr einen schrecklichen Absturz erleben. Von einem ersten Platz in der ersten Stage knickten sie zu einem letzten Platz ein. Sie verbrachten Monate ohne einen einzigen Match-Sieg, aber jetzt sind sie endlich zurück. Eugene “karzheka” Petrishin hat sich vom Team verabschiedet, stattdessen ist Pascal “cryn” Alouane dazugestoßen. Auch wenn der Spieler auf dem Papier vielleicht nicht so stark performen kann, stimmt die Team-Chemie jetzt endlich. Rogue sind schnell, Rogue sind schlau – und wenn sie am letzten Tag nicht Mist gebaut hätten, wären sie auch noch auf dem dritten Platz gelandet.

G2, VP & VITALITY – DAS MITTELFELD

G2 Esports und Virtus.Pro teilen sich den Punktestand mit Rogue. Da das deutsche Team aber gegen beide gewonnen hatte, war die Tabellenaufstellung klar. Zwischen G2 und VP entschied sich die Platzierung ebenfalls aufgrund des Head-to-Head-Vergleichs. Die russischen Spieler hatten am zweiten Spieltag mit einem 4-7 gegen Ben “CTZN” McMillan und Co. verloren.

Vitality starteten die Saison im Mittelfeld und endeten auch genau dort. Auf dem siebten Platz sind sie sicherlich nicht glücklich, aber wenigstens haben sie sich stark gegen G2, VP, NaVi und Cowana behauptet. Da drei ihrer Siege leider in der Nachspielzeit stattfanden, verloren sie wertvolle Punkte. Diese drei Punkte hätten sie zu einem Gleichstand mit Cowana befördert. Ihr Sieg gegen Cowana am letzten Tag hätte sie damit auf den dritten Platz gebracht! Wären Vitality am ersten Spieltag mit einem 7-5 statt einem 5-7 gegen BDS aufgetreten, dann wären sie nun ebenfalls an dem britischen Team vorbei gezogen.

Diese Vergleiche zeigen, wie unglaublich stark das Mittelfeld der EUL ist. Zwei Drittel der Teams sind so kompetitiv, dass sie sich jederzeit gegenseitig schlagen können. In der European League gibt es wirklich nur drei Roster, die den Anschluss verloren haben. Darunter sind auch die Sieger des November Majors.

TRAINHARD, EMPIRE, SECRET – DIE SCHLUSSLICHTER

Empire haben ihren Status als Top-Team verloren. So viel ging in dieser Saison schief. Vom dominanten Spiel gegen BDS, das ihnen zuvor noch eine Major-Trophäe verschafft hatte, ist nichts mehr übrig. Sogar TrainHard, die aus Überbleibseln von Tempra und Challengers-Aufsteigern bestehen, haben eine bessere Show abgeliefert. Wenigstens sitzen Empire nicht ganz am Ende der Liga.

Dieser Platz wird nämlich Secret zuteil. Falls es nicht offensichtlich war, wie dringend das Team Peter “pacbull” Bull gebraucht hat, dann ist das hier der eindeutige Beweis. Ohne ihn und Ville “SHA77E” Palola lief gar nichts. Ihre Upsets sehen im Hinblick auf die sieben gesammelten Niederlagen ebenfalls nicht beeindruckend aus. Für die kommende Saison müssen Kevin “Prano” Pranowitz und Co. einen Weg finden, zumindest in das Mittelfeld zurückzukehren.

DIE BESTEN SPIELER DER EUL

Trotz des fünften Platzes konnten G2 ihren Top-Spieler oben auf dem Leaderboard platzieren. CTZN steht in der Diskussion als der beste Spieler der Welt. Nun fehlt momentan der Vergleich zu den anderen Regionen, aber auf europäischem Boden weiß er sich auf jeden Fall durchzusetzen. Byron “Blurr” Murray und Stéphane “Shaiiko” Lebleu gesellen sich zur Spitze, aber auch Andrey “m1loN” Mironov hat in dieser Stage ein überaus positives Rating eingefahren.

Prano ist eingebrochen und konnte nur ein 0.93er Rating erreichen. Christophe “Chaoxys” Soares ist der einzige positiv stehende TrainHard-Spieler. Für die kommenden Liga-Phasen ist das natürlich kein gutes Zeichen. Doch bis zur Stage 2 bleibt noch einige Zeit, die Teams wie TrainHard, Empire und Secret nutzen können, um ihre Fehler auszubügeln. Während die Top-Teams mit dem Six Invitational beschäftigt sind, finden sie vielleicht einen neuen Weg, um anzugreifen.