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DH Open Fall: Heroic ziehen zu Vitality ins Finale

Nach knapp 10 Tagen spannender CS:GO-Action in der DreamHack Open Fall kennen wir nun endlich die Final-Paarung. Heroic haben... Fabio | Oktober 25, 2020

Nach knapp 10 Tagen spannender CS:GO-Action in der DreamHack Open Fall kennen wir nun endlich die Final-Paarung. Heroic haben sich gestern gegen NiP und sogar Astralis durchsetzen können, womit sie nun zu Vitality ins Große Finale hochgerückt sind. Damit sehen wir die gleichen Teams im Finale wie noch zur ESL One Cologne, doch haben Heroic wirklich das Zeug, erneut gegen Vitality zu überzeugen?

Ihre Performance im Turnier lässt zumindest vermuten, dass sie eine realistische Chance haben. Schließlich haben sie so einige Teams fertig gemacht und zum wiederholten Male Astralis geschlagen.

DIE UNTEREN PLATZIERUNGEN

OG haben sich nach ihrer Niederlage gegen NiP wenigstens noch einen 7. Platz verdienen können. Im Duell mit Sprout wurde es zwar zwischenzeitlich knapp, aber Valdemar “valde” Bjørn Vangså und Mateusz “mantuu” Wilczewski hielten ihr Team im Spiel. Auf Seiten der Sprösslinge war es tatsächlich das deutsche Trio, das kaum mithalten konnte. Denis “denis” Howell, Josef “faveN” Baumann und Timo “Spiidi” Richter holten alle negative Ratings ab, wogegen OG durchwegs positiv blieben. Auf Train kamen Sprout noch beinahe an den Sieg und führten mit einem 14-12. Dann zogen mantuu und Co. aber durch und überholten sie, um einen Comeback-Sieg mit 16-14 zu erreichen.

Auf Inferno gingen OG dann schnell in Führung und sicherten sich ein 11-4 auf der T-Seite. Sie schwächelten dann gegen die Offensive der Deutschen und gaben 7 Runden in Folge ab. Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob Sprout nun selber ein Comeback durchziehen könnten. Aber das internationale Mix-Team fing sich und mantuu schloss die Map mit einem AWP-Ace ab.

Manche mögen die Performance von BIG als enttäuschend abgestempelt haben. Im Nachhinein zeigt sich jedoch, wie viel Pech das deutsche Team zuletzt mit ihren Paarungen hatte. Im Upper Bracket mussten sie gegen Vitality antreten und verloren dort. Daraufhin folgte ein 1-2 gegen Heroic, das sie in das Match um den 5. Platz schickt. Nachdem nun beide ihrer Gegner im Finale stehen, zeigt sich, wie viel Widerstand BIG tatsächlich geleistet haben. Zu guter Letzt reichte das auch aus, um fnatic auf zwei schnellen 16-8 Maps auszuschalten. Ismailcan “XANTARES” Dörtkardeş war dabei der große Leistungsträger für BIG und holte sich mit 45 Kills ein 1.42er Rating ab.

HEROICS REISE DURCH DAS LOWER BRACKET

Als Drittplatzierte der Gruppe B zogen die Dänen direkt in das Lower Bracket ein. Damit hatten sie einen bedeutend längeren Weg zum Finale als Vitality, die mit Siegen gegen NiP, BIG und Astralis schon ihr Ziel erreicht hatten. Heroic hingegen mussten gegen North, Sprout, BIG, NiP und anschließend auch gegen Astralis gewinnen.

Die Ninjas in Pyjamas eröffneten ihr Match gegen Casper “cadiaN” Møller mit einem Überraschungssieg auf Vertigo. Ein 16-8 sicherte ihnen den Mapvorteil in der Auseinandersetzung und schickte Heroic in einen Defizit – den die Dänen aber schnell aufgearbeitet hatten. Auf NiPs eigenem Map-Pick, Train, holten sie eine 14-1 Hälfte an Land. Vier Runden später war das Schicksal der Schweden besiegelt, die mit einer 3-16 Niederlage auf die dritte Map zogen.

Dort waren Heroic dann eindeutig überlegen. Auch wenn der 16-11 Score nicht einseitig aussieht, verrät das Scoreboard, wie unglaublich stark die Dänen performt haben, allen voran cadiaN. Mit einer 96.9er ADR und einem 1.51er Rating verpasste er den Ninjas einen Haken, von dem sie sich nicht mehr erholen konnten. Heroic verwiesen sie damit auf den 4. Platz und hielten ihre Chancen für das Turnier offen. Doch wie viel Chance hat so ein Team gegen Astralis? Ziemlich viel, wie sich herausgestellt hat.

Wir erinnern uns zurück an das erste Match zwischen den beiden Teams. In der Gruppenphase waren sie auf Vertigo gleichauf und zogen in eine vierfache Nachspielzeit, aus der Astralis am Ende siegreich hervorkamen und anschließend auch das ganze Best-of-Three für sich entscheiden konnten. Trotzdem war cadiaN aber der beste Spieler auf dem Server und verdiente sich auf der zweite Map sogar ein 1.90er Rating. Er scheint die Achilles-Verse seiner dänischen Rivalen getroffen zu haben, denn er konnte sein Team diesmal erfolgreich in den Kampf gegen Astralis führen.

Doch ohne Overtime ging es nicht. Auf Nuke mussten die Teams in eine zweite Nachspielzeit, bis Heroic endlich das 22-20 dingfest machen konnten. Dort war Martin “stavn” Lund der Leistungsträger. Auf Inferno zog sich cadiaN die Carry-Pants an, aber der Rest seines Teams konnte nicht performen. Damit ging es auf die dritte Map, Vertigo. Dort konnten Heroic sich dann glücklicherweise eine weitere Nachspielzeit ersparen und gingen mit einem 16-11 siegreich hervor.

KÖNNEN HEROIC IM FINALE GEWINNEN?

Einige Argumente sprechen tatsächlich dafür. Zum einen gibt es bei der DreamHack Open Fall, anders als beispielsweise während der ESL Pro League, keinen Mapvorteil für das Team aus dem Upper Bracket. Vitality müssten also auch drei ganze Maps gewinnen, wenn sie die Trophäe und die RMR-Punkte haben wollen. Noch viel wichtiger ist jedoch, dass Heroic jeden Gegner von Vitality erfolgreich besiegt haben. Die Franzosen waren zuvor gegen NiP, BIG und Astralis angegangen, die Heroic nun ebenfalls geschlagen haben. Doch da hören die Argumente für die Dänen schon wieder auf.

Denn Vitality haben in allen Fällen eindeutigere Siege eingefahren. Sie brauchten keine drei Maps gegen NiP und BIG und Astralis konnten – abgesehen vom 16-4 auf Nuke – nicht ansatzweise so viel Schaden anrichten wie gegen Heroic. Damals, bei der ESL One Cologne, hatten cadiaN und Co. auch noch Rückendeckung von ihrem Coach, Nicolai “HUNDEN” Petersen. Jetzt steht der In-Game-Leader alleine. Auch wenn das bis jetzt gut funktioniert hat, haben Vitality bei diesem Turnier bewiesen, dass sie auf höchstem Niveau spielen. Das Finale wird also spannend, der Ausgang bleibt unklar.