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“Der NA-Playstyle ist etwas dümmer, das passt ganz gut zu mir!” – Interview mit quint

Niels Seebann, besser bekannt als quint ist der erste interkontinentale Transfer in der Uni-Szene ever. Von Berlin nach Windsor(Kanada),... Lerbynator | September 12, 2022

Niels Seebann, besser bekannt als quint ist der erste interkontinentale Transfer in der Uni-Szene ever. Von Berlin nach Windsor(Kanada), eine Premiere und ein Wegweiser. Er ist der dritte Transfer solcher Art in Rocket League überhaupt.

Als dreimaliger Uniliga Champion, EU-Sommer Champion und Uni Europameister kommt der Berliner nicht ohne Titel nach Nordamerika. Doch bei dem letzten Besuch der europäischen Teams in Nordamerika war für alle bereits in der Gruppenphase Schluss. Berlin Phoenix, das Team von quint, holte jedoch die meisten Games eines EU-Teams.

Comp und Spoods haben für mich gevouched

Fragster: Wie kommt so ein Transfer überhaupt zustande?
quint: Die Anfänge hat der Transfer bei den Collegiate RL-Worlds genommen, es war ein Riesenerlebnis und ich habe mich an den Media-Days mit einigen Leuten von St.Claire unterhalten. Einer davon war Shaun Byrne mit ihm hatte ich gute Gespräche über die Zukunft von Rocket League und unsere Vorstellungen und Ziele stimmten überein.

Als wir wieder zurück in Deutschland waren, hat er sich nach zwei Wochen bei mir gemeldet und ich habe erfahren, dass er relativ viel Einfluss bei St.Clair hat. Das bestehende Roster aus Comp und Spoods haben für mich gevouched, da sie um meine Qualitäten in Rocket League wissen. Dann kam der ganze Papierkram und ich konnte keinem etwas erzählen, umso glücklicher bin ich jetzt, dass es geklappt hat.

Fragster: Was ist das für ein Gefühl, der erste Transfer weltweit dieser Art zu sein?
quint: Es ist etwas besonderes, keine Frage. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich der beste der Welt bin und jetzt denke ich sitze auf einem Thron der College/Uni-Rocket League Szene.

Fragster: Woran liegt das?
quint: Man hat mich nicht nur wegen meines Skills in Rocket League geholt, sondern auch wegen meiner Art wie ich Social Media benutze und wie ich mich dort präsentiere.

Die Unterschiede zu Europa

Fragster: Wie ist dein Eindruck der NA-Uniszene generell?
quint: Es ist alles viel professioneller als in der EU-Szene. Das beginnt beim NEST, der Arena mit vielen Rechnern und über die Coaches und der Support des ESports in Kanada. Hier schaut die halbe Uni bei den Worlds zu, in Berlin wusste meine Uni nicht mal, dass ich bei den Worlds bin.

Das NEST von dem quint spricht

Fragster: Gibt es noch mehr Unterschiede, die du bislang mitbekommen hast?
quint: Ja, für mich persönlich, denn ich bin das erste Mal ausgezogen, es ist vieles neu und anders für mich. Übers einkaufen, alleine wohnen, da gibt’s einiges.

Fragster: Und in Rocket League direkt?
quint: Dort war ich am Anfang etwas geschockt. Aber der Playstyle der NA-Szene ist etwas dümmer, das passt ganz gut zu mir! Keineswegs, weil ich nicht nachdenken will, sondern eher weil ich gerne mal einfach drauf fahre anstatt abzuwarten.

Fragster: Was sind deine persönlichen Ziele für die Season?
quint: Ich will mit dem Team in die Top drei der EAST-Conference kommen und dann schauen, wie weit wir bei den Worlds kommen. Ich bin auch relativ confident, dass das mit unserem Team klappt.

Fragster: Denkst du, es wird in Zukunft mehr solche Transfers wie deinen geben?
quint: Ja, definitiv. Die CRL ist “nur” eine Amateurliga, Teams werden in Zukunft globaler nach Spielern schauen. Egal ob auf universitärer Ebene oder in der RLCS, aber ich bin nicht der Grund für diese Entwicklung, vor mir gab es mit Turbopolsa und Drippay bereits zwei Transfers dieser Art in der RLCS. Jedoch gehe ich davon aus, dass die europäische Szene mit ihrem Preispool reagieren wird.