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Das große Preview zur IEM Cologne

Der Kreis schließt sich. Mit der IEM Katowice hörten die LAN-Events in CS:GO auf, mit der IEM Cologne geht... Fabio | Juli 5, 2021

Der Kreis schließt sich. Mit der IEM Katowice hörten die LAN-Events in CS:GO auf, mit der IEM Cologne geht es wieder los. Mehr als ein Jahr nachdem die Finalspiele in Kattowitz vor leerer Arena ausgespielt wurden, treffen die Teams jetzt endlich wieder aufeinander und kämpfen in Köln um die wichtigste Trophäe seit 2020! So viele Storylines kommen zusammen, dass wir kaum eine Ahnung haben, wie wir das ganze in einen 1000-Wörter-Text packen sollen. Wir versuchen es aber trotzdem!

Die Struktur des Events erinnert an die diesjährige IEM Katowice. 16 Teams kommen in die Play-Ins, aber nur 8 können auch tatsächlich in die Gruppenphase durch. Dort treffen die qualifizierten Teams auf die Vorreiter der letzten Monate. Es geht also gegen Gambit, Natus Vincere, Heroic und G2 ins Rennen. Wir schauen uns erst einmal die Chancen der Play-In Teams an.

DIE PLAY-INS DER IEM COLOGNE

Die Ninjas in Pyjamas müssen gegen LDLC ran. Es ist lange her, dass wir was von dem französischen Team gehört haben. Das hat auch gute Gründe, denn Teams wie Vitality haben die nationale Szene praktisch leer gewischt. Bei DBL Poney tummelt sich noch so einiges Talent, aber die sind in Köln nicht dabei. Also wird device wahrscheinlich kurzen Prozess mit dem LDLC-Squad machen.

Das gleiche gilt für die Bad News Bears und mousesports. Auf der einen Seite haben wir die Sieger von Flashpoint 3, auf der anderen Seite ein relativ schwaches nordamerikanisches Team mit null internationaler Erfahrung. Dass sie es überhaupt hierher geschafft haben, ist eine Leistung. Gegen mousesports sollten sie aber nicht ankommen.

Im Seeding hätten die Jungs von Sprout es kaum schlechter haben können. So viele Teams und trotzdem müssen sie gegen BIG antreten. In der Vergangenheit ging es zwischen den beiden Lineups heiß her, aber die letzte Partie konnten tabseN und Co. für sich entscheiden. Es gab aber auch zwei Overtimes, also sind die BIG-Spieler noch nicht sicher in der nächsten Runde!

Vitality haben in ihrem Turnierbaum Spirit, MIBR und Renegades vor sich. Im Prinzip sollten sie in der Lage sein, damit klarzukommen, aber Spirit sind für ihr krasses Upset-Potenzial bekannt. Und auch wenn die Franzosen sich so langsam aufraffen, ist ihr Spiel mit Kyojin alles andere als sicher. Sogar ZywOo hat Schwierigkeiten, sich bei Events durchzusetzen. Bei dem ganzen Support-Staff, der hinter Vitality steckt, sollte es aber nur eine Frage der Zeit sein, bis sie sich endlich fangen und loslegen.

Bei den ganzen Top-Teams sollten wir die Evil Geniuses und den FaZe Clan nicht vergessen. Sie haben beide echte Chancen, in die Top 8 der Play-Ins zu kommen und damit ins Haupt-Turnier weiterzuziehen. Aber da gibt’s ein kleines Problem – sie müssen direkt gegeneinander antreten!

Für eines der Teams wird das Eröffnungsspiel also schon zur Enttäuschung, was bei den Storylines eigentlich echt schade ist. Der FaZe Clan war beim letzten großen Event wirklich früh raus, aber erst nachdem karrigan und Co. die NaVi-Jungs ans absolute Limit brachten. Das Team braucht ganz dringend einen Sieg, denn seit dem Abgang von NiKo hat nichts mehr funktioniert. Dabei tut broky sein bestes, um den Clan im Spiel zu halten!

Die Evil Geniuses waren bei der IEM Summer wirklich weit gekommen. Danach ging es in die BLAST Premier Spring Finals, wo sie prompt wieder abstürzten. Eine positive Neuerung für das Team ist der Head Coach. Zu Zeiten von NRG war daps der In-Game-Leader, der dem Team internationale Aufmerksamkeit verschaffte. Am Ende wurde er aber durch stanislaw ersetzt, der ein bisschen mehr individuelle Leistung auf den Server bringen konnte. Jetzt ist daps aber als Coach zurück und kann mit seinem Wissen hoffentlich dafür sorgen, dass Evil Geniuses ist volles Potenzial entfalten. Mit so viel Talent im Lineup sollten sie eigentlich zu viel mehr fähig sein.

DIE GRUPPENPHASE DER IEM COLOGNE

Aber jetzt genug mit den Play-Ins. Wir haben ja schon acht Teams fix in der Gruppenphase. Und wenn wir mal ehrlich sind, sind die Turnierfavoriten eigentlich schon auf der Liste vertreten.

NaVi und Gambit – es hört einfach nicht auf! Die osteuropäische Szene hat Counter-Strike fest im Griff. Das Finale der BLAST Finals hat aber mal wieder gezeigt, dass es an Gambit Esports kein Vorbeikommen gibt. Die Spieler sind auf einem individuellen Niveau, das s1mple und ZywOo mit aller Kraft gerade noch so halten können. Ab und zu kann sich auch ein andere Spieler mit ihnen messen, aber die Gambit-Jungs dominieren das Scoreboard. Wenn sh1ro nicht krass aufspielt, dann tut es halt Ax1Le. Und wenn der mal nicht leistet, gibt es immer noch Hobbit!

Bislang gibt es kein Team, das die Siegesformel von Gambit gebrochen hat. Ab und zu verlieren sie ein Best-of-Three, aber Turniersiege geben sie nur sehr ungern ab. Nach dem Fehlschlag bei BLAST bekommen Natus Vincere eine neue Chance. Sie müssen aber nicht nur gegen die Play-In Teams ran, sondern auch gegen Heroic, G2, Astralis und Liquid.

Die dänische Szene strauchelt. Bei Heroic läuft es nicht mehr so gut wie zu ESL Pro League Zeiten und Astralis haben noch nicht raus, wie sie ohne device klar kommen sollen. G2 Esports hängen weiterhin zu stark von NiKo ab, der jedesmal Top-Leistungen abliefern muss, damit die Spiele überhaupt knapp werden. Von Liquid haben wir auf europäischem Boden schon lange nichts mehr gesehen. Ihre NA-Kampagne war erfolgreich und sie haben sich mächtig viele RMR-Punkte gesichert, aber hoffentlich hat ihre Vorbereitung auf die EU-Teams nicht darunter gelitten.

So viele zweite Chancen gibt es bei kaum einem Event. In den Play-Ins und in der Gruppenphase gibt es ein Lower Bracket. Sobald es aber zu den Playoffs geht, dürfen die sechs verbleibenden Teams sich keine Fehler mehr erlauben. Die Ehre, das erste Offline-Event seit 15 Monaten zu gewinnen, steht auf dem Spiel. Gambit können sich hier eine Ära aufbauen, und Astralis können zeigen dass die Online-Zeit doch nur ein Kinderspiel war. Selbstverständlich werden die Offline-Resultate bei der IEM Cologne sehr viel mehr ins Gewicht fallen als alles andere, was seit Katowice 2020 passiert ist. Wir schauen also gespannt auf die Teams und hoffen, dass sie den Spagat zwischen Vorfreude und Nervosität gemeistert bekommen.