Das große Preview zur EUL Season 2!

Die European League Season 2 steht vor der Tür! Zehn Teams kämpfen um Preisgeld und Punkte in den Global Standings. Diesmal gibt es für die Top 4 leider keinen Einzug in den Six Major, doch dafür wurde das Preisgeld noch einmal ordentlich aufgestockt.

Das Six Invitational musste aus dem Februar verschoben werden und wird nun den urpsprünglich im Mai geplanten Six Major ersetzen. Die Teams, die sich bereits qualifiziert hatten, behalten ihre Spots. Somit wird die EUL erstmals keine Major-Spots verteilen. Nichtdestotrotz gibt es für die Teams so einiges zu holen. 150.000€ locken und Stage 1 wird bereits Punkte für das Six Invitational 2022 ausschütten. Außerdem werden einige der neuen Roster versuchen, sich zu beweisen und sich an die europäische Spitze zu spielen. Wer sind also die teilnehmenden Teams und wie groß sind ihre Chancen gegen den Rest Europas?

TRAINHARD ESPORT

Tempra schockten zum Beginn des Monats mit dem Ausstieg aus der EUL. Die Spieler hatten ihre Verträge nicht verlängert, die Organisation konnte den Liga-Slot nicht mehr halten, und plötzlich wurde eine Stelle frei. TrainHard eSport haben nun den verbleibenden Platz von Ubisoft zugesprochen bekommen und stellen erneut ein volles französisches Lineup. Christophe “Chaoxys” Soares und Dylan “Dirza” Brigitte wurden vom alten Tempra-Roster übernommen. Martin “Spark” Eberhard verbrachte zuletzt ein ganzes Jahr auf der Vitality-Ersatzbank und die zwei anderen Spieler hatten bislang noch keinen Kontaktpunkt mit der European League. Demenstsprechend sollte es diesem Team schwer fallen, sich gegen die etablierten und eingespielten Größen der EUL durchzusetzen.

COWANA GAMING

Die anderen Newcomer der Liga konnten sich durch die Challengers-Relegation hochspielen. Im Finale unterlagen sie zwar gegen Rogue, doch mit dem zweiten Platz kamen sie trotzdem zur EUL durch. Im Anschluss verloren sie aber schnell ihren In-Game-Leader, Jordan “Kayak” Morley, an G2 Esports. Mit Luke “Kendrew” Kendrew haben sie sich ein ehemaliges NaVi-Talent gesichert, was ihnen jedoch nicht gegen die Top-Teams der Liga helfen wird. Dieses junge und doch recht unerfahrene Team wird versuchen, sich irgendwo im Mittelfeld der EUL zu platzieren.

TEAM VITALITY

Der große Roster-Wechsel der Organisation stand schon länger im Raum, doch wenige Tage vor Beginn der Saison wurde es offiziell: Fabian “Fabian” Hällsten, Lucas “Hungry” Reich und Daniel “Goga” Mazorra Romero sind raus aus dem Team. Dafür wurde das ehemaligen Tempra-Duo aus Nicolas “P4” Rimbaud und Axel “Shiinka” Freisberg verpflichtet. Medhi “Kaktus” Marty füllt den letzten Platz auf und gibt dem Team einiges an jungem Talent, um den Top-Teams ordentlich einzuheizen. Doch wer hier überhaupt das Zeug hat, das In-Game-Leading zu übernehmen, ist nicht unmittelbar klar. Ohne Fabian könnte es dem Team schwer fallen, den Sprung zur Spitze zu schaffen.

VIRTUS.PRO

Nach einem grauenvollen Jahresabschluss mit Rogue hat Eugene “karzheka” Petrishin das Team verlassen und sich nach neuen Möglichkeiten umgesucht. Da zögerten Virtus.pro nicht und machten Platz für das estländische Talent, indem sie Artyom “Shockwave” Simakov auf die Ersatzbank verpackten. Über die letzten Jahre hinweg hat sich karzheka als einer der besten Spieler Europas etabliert, womit dieser Move durchaus Sinn ergibt. VP waren schon in 2020 stark unterwegs und der Wechsel sollte sie nur noch weiter beflügeln.

ROGUE

Apropos Rogue. Das mehrheitlich deutsche Team konnte das vergangene Jahr unglaublich stark beginnen. Mit einem Pro League Sieg und einem ersten Platz in der EUL Stage 1 waren sie bestens aufgestellt für den August Major, doch plötzlich stürzten sie ab. Ihre Flaute im Major-Turnier blieb aber leider bestehen und sie beendeten Stage 2 auf dem letzten Platz. Ohne einen einzigen Sieg wurden sie in die Relegation geschickt, die sie zumindest knapp überleben konnten.

Nach dem Abgang von karzheka ist nun Pascal “cryn” Alouane zum Team gewechselt. Der Deutsche konnte bei Chaos vielversprechende Leistungen zeigen und sich auch während seiner kurzen Zeit bei G2 Esports verdient machen. Doch reicht das wirklich aus? Löst dieser eine Spielerwechsel die tief liegenden Probleme des Rosters? In den ersten Spieltagen wird sich zeigen, ob Rogue endlich ihren Fluch abgelegt haben und wieder vernünftig performen können.

TEAM SECRET

Rogue sind nicht die einzigen, die im letzten Jahr enttäuscht haben. Als Ville “SHA77E” Palola und Peter “pacbull” Bull zum Team dazustießen, waren Secret plötzlich auf Top-Niveau unterwegs. Sie holten Siege gegen fast alle Favoriten der EUL Stage 2 ran, doch auf den letzten Metern ging ihnen die Luft aus. Ein 4-7 gegen Empire versperrte ihnen den Weg in den November Major – und das, obwohl sie so unglaublich hart gearbeitet hatten. In der darauffolgenden Qualifikation für das Six Invitational konnten sie ebenfalls nicht überzeugen und nun sind sie wieder irgendwo im Mittelfeld verschwunden.

Ob die Verpflichtung von Alex “SlebbeN” Nordlund und Santino “Gomfi” de Meulenaere daran etwas ändern wird, ist fraglich. Die zwei waren bei ihrem Auslandsaufenthalt in Nordamerika überhaupt nicht erfolgreich und konnten sich auch individuell kaum gegen das Teilnehmerfeld der US Division durchsetzen. Die Zukunft von Team Secret steht also bereits jetzt unter keinem guten Stern.

NATUS VINCERE

Seit einem Jahr kratzt das Team bereits an der Tür zur Top 4 – doch leider ohne Erfolg. Sie verpassten die Teilnahme an beiden Majors. Dadurch, dass sich die Top 4 der beiden Stages so drastisch verändert hatte, kamen die Spieler mit ihren konstanten Platzierungen im Mittelfeld trotzdem zu den EUL Finals durch, die sie prompt auf dem letzten Platz abschlossen.

Das Team, welches dort noch vor zwei Monaten gespielt hatte, existiert schon nicht mehr. Kendrew ist nun für Cowana unterwegs und Joe “Joe” Crowther hat sich aus dem aktiven Dienst verabschiedet. Dafür sind Nathan “Nathan” Sharp und Rickard “Secretly” Olofsson dazugestoßen. Unter MnM Gaming verpasste Nathan nur knapp die Qualifikation zur EUL und muss nun versuchen, sich auf das Niveau der NaVi-Spieler hochzukämpfen.

BDS ESPORT

Nichts hat sich für den französischen Roster geändert – warum auch? Mit einem ersten Platz im August Major und einem ersten Platz in Stage 2 haben sie den europäischen Wettkampf des vergangenen Jahres dominiert. Auch wenn es am Ende nicht für eine zweiten Major-Sieg gereicht hat, gibt es für die Organisation keinen Grund, an dem Lineup zu zweifeln.

Zum Ende des Jahres hin flachten die Franzosen etwas ab, doch sie sind weiterhin in der Lage, sich gegen Empire, G2, Rogue und Co. durchzusetzen. Damit sind ihnen eigentlich die Mittel gegeben, in der Stage 1 erneut an die Spitze zu kommen.

TEAM EMPIRE

Die Sieger des November Majors stehen in den Startlöchern, um 2021 ihr Jahr zu machen. Genau wie BDS Esport haben sie nicht am Roster geschraubt, weil es dafür wirklich keinen Anlass gibt. Über die letzten 12 Monate hinweg haben sie sich langsam hochgearbeitet und konnten beim Major beweisen, dass sie wieder bereit für das Rampenlicht sind. Die EUL Stage 1 wird nun zeigen, wo die ganzen Teams stehen. Denn seit November wird sich sicherlich einiges getan haben, womit die Spitze des europäischen Wettkampfs weiterhin umkämpft bleiben sollte. Bei den EUL Finals waren G2 Esports erfolgreich, doch wird das auch für die 2021er-Turniersaison gelten?

G2 ESPORTS

Kayak muss in wirklich große Fußstapfen treten. Niclas “Pengu” Mouritzen ist auf persönlicher und spielerischer Ebene kaum zu ersetzen, doch Kayak wird in die EUL geworfen und mit der Aufgabe betraut, die vielleicht berühmteste R6-Organisation der Welt an die Spitze zu führen. Ob ihm das gelingen kann, ist fraglich. Die Performance von Cowana Gaming ist zumindest ein vielversprechender Indikator dafür, dass der Brite einen schlauen Kopf besitzt. Wenn die anderen Top-Talente im G2-Roster nun ihren Teil leisten, besteht die Chance, dass sie sich an BDS und dem Rest vorbeispielen und zu altem Ruhm gelangen.

Die European League 2021 bietet schon am ersten Spieltag umfangreiche Action. Der neue Secret-Roster muss sich sofort gegen G2 Esports beweisen und BDS bekommen vom neuen Vitality-Lineup Konkurrenz. TrainHard treffen auf Natus Vincere und Rogue dürfen noch einmal gegen ihren Relegations-Gegner, Cowana Gaming, ran.