Image

CSGO Patches: Oder wie man Nades neues Leben einhaucht (oder eben nicht)

fragster Daniel Mai 17, 2020

Seit einiger Zeit schon updated Valve seinen Inhouse Shooter Nummero Uno ‘Counterstrike:Global Offensive’ wöchentlich.

Lange Zeit waren diese Patches nicht mehr als ein Symbol dafür, dass sich mindestens noch ein Mitarbeiter bei Steam mit dem Game auseinandersetzt und galten regelmäßig als Ausrede “dass sie ja was machen”.

Mittlerweile steht das Team aber vor allem durch äußere Einflüsse (Valorant *hust*) zunehmend unter Druck mehr als nur Blumentöpfe und Hühner auf die Maps zu spawnen, sondern sich tatsächlich wieder kritisch mit ihrem Baby auseinanderzusetzen.

Wie Patches zum Problem werden können

Blickt man auf die vergangen Patches im durchaus langen Leben von CS:GO zurück läuft einem bei diesem Gedanken zuerst ein Schauer über den Rücken (R8 flashbacks) doch wenn man genau hinschaut, merkt man, dass die unzähligen Reddit-Memes und mittlerweile schon als normal akzeptierten Bugs (wie z.B. der Nade-Damage) nicht unbemerkt geblieben sind.

Teilweise haben es sich Individuen, wie der allseits bekannte und beliebte ‘3kliksphilip’, zum Ziel gesetzt, Vorarbeit bei der Analyse der Probleme und Erarbeitung von Patch bzw. manchmal sogar Fixideen zu leisten.

Andere haben sogar ihren Traum vom großen kompetitiven Durchbruch in der 99Damage-Liga riskiert, um zu beweisen, wie Game-Breaking manche dieser Bugs waren. Oder wer erinnert sich nicht mit einem großen Schmunzeln an den Ban, den Trilluxe kassierte, als er mit dem Zeus “gewallhackt” hat (er selbst sicher nicht :D).

Nun tauchen wir also in eine bisher nicht dagewesene Ära der ungeahnten Möglichkeiten ein. Wir haben ein Developer-Team, das sich noch intensiver als schon vor Valorant um das Spiel kümmert!

Diesmal tatsächlich mit einem ernstzunehmenden (sorry Rainbow Six) Kontrahenten auf dem Feld.

Leider ist auch trotz der Vorarbeit von Youtubern das Thema Patchen ein schier unendliches Minenfeld, man sieht die Auswirkungen auf die Pro-Szene schließlich immer erst nachher und da mittlerweile mehr als 90% der Spieler Global Elite sind (zumindest wenn man einschlägigen Twitch-Chats glaubt) schraubt man hier am Motor der Community.

Dieser gerät allzu leicht ins Stottern und kleinste Änderungen, oder das ausbleiben eben dieser, hat ungeahnte Langzeitfolgen, die Liste ist lang und reicht von der “geliebten” CZ über die Tek9 bis zur Krieg. 

Vor allem in einem Shooter, der so kompetitiv wie CS:GO ist, und tatsächlich einer DER Stützpfeiler der gesamten Esport-Szene ist, liegt mehr Verantwortung bei den Entwicklern als ihnen wahrscheinlich selbst bewusst ist.

Verständlich also der Ansatz des “weniger ist mehr” der Vergangenheit, immerhin kann man nichts falsch machen, wenn man wenig macht und die Veränderungen dadurch einerseits überschaubar bleiben, andererseits für die jeweiligen Vollprofis leichter zu verarbeiten sind.

Auch Pros müssen “leiden”

Am Beispiel von KennyS und JW konnten wir gut sehen wie Ausnahmetalente durch eine kleine Veränderung ihren Trademark-Stil komplett überdenken mussten und die Szene sich infolgedessen geändert hat.

Also konzentriert sich das Team zurecht auf eigentlich kleine Fixes, die schon Jahre auf sich warten lassen. Leider nicht unbedingt mit dem erhofften Erfolg (siehe “Aufhebe-Bug”) aber umso hartnäckiger (immerhin haben sie es drei mal versucht).

Leider kam mit der neuen-alten Operation auch eine Änderung, die nach wie vor unkommentiert geblieben ist und vielen Spielern täglich graue Haare bereitet.

Agenten-Models, die mit der Umgebung verschwimmen haben in CS einfach nichts verloren.

Und dieser Punkt macht uns wieder Stutzig, denn wenn ein Team solche Design-Entscheidungen trifft, beweist es einfach eine grundsätzliche Ahnungslosigkeit was die Grundsätze des Spiels angeht.

Hoffen wir also, dass Valve weiter kleine Brötchen backt und das Spiel nicht aus versehen “tot-patcht”.