CS:GO – Jitko hängt Caster-Karriere an den Nagel

Tobias “Jitko” Stoll, der nun schon seit mehreren Jahren als CS:GO Caster für 99Damage arbeitet, beendet im kommenden Jahr seine Tätigkeit als Esport-Kommentator. Sein Gesundheitszustand habe ihn gezwungen, diesen Ausweg zu nehmen.

Seit mehr als 5 Jahren konnte man ihn vor der virtuellen Mattscheibe verfolgen. Mit den ESL Meisterschaften, 99Damage Finals und dem ein oder anderen deutschen Cast internationaler Turniere, wie den CS:GO Majors, kam er immer wieder in den Genuss, erstklassiges Counterstrike zu kommentieren.

WARUM WILL JITKO AUFHÖREN?

In einem umfangreichen Tweetlonger-Post erklärt der deutsche Caster, welche Faktoren seine Entscheidung beeinflusst haben. Allem voran steht der Stress, denn sein Beruf ist mit vielen Arbeitsstunden und problematischen Arbeitszeiten verbunden. Während die meisten arbeitstätigen Menschen am Wochenende ausruhen können, zieht es die Caster für gewöhnlich gerade zu diesen Zeiten ans Mikro. Abhängig von dem Veranstaltungsort der Esports-Events können auch einige nächtliche Stunden dazukommen. Das greift Jitko in seiner Erklärung auf. Mit dem Stress komme er nun nicht mehr klar und hätte auch schon vor geraumer Zeit überlegt, die Reißleine zu ziehen:

“Ich überlegte schon seit 6 Monaten als Kommentator aufzuhören. Meine Leistung persönlich gesehen war nicht mehr zufriedenstellend und außerdem fehlte mir die Abwechslung[…]. Das wirkt sich soweit aus das ich z.B. nachts kaum mehr schlafe, mich Sinnlos durch das Leben bewege und nicht aus dem Bett komme, unkonzentriert meinen Job mache, gereizt und auch eigentlich dauerhaft müde bin. […] Man merkt das dies einem nicht wirklich auffällt oder man es auch einfach nicht wahrhaben möchte, besonders in Berufen, die auch gleichzeitig dein Hobby sind.”

Er benennt insbesondere die fehlende Entwicklung in seinem Job. Er sieht weder einen Fortschritt auf der Karriereleiter noch finanzielle Aufstiegschancen. Zusätzlich dazu kommen die Hasskommentare auf sozialen Medien. Er spricht von Menschen, die “sich lustig über dich machen und Morddrohungen schicken”, was ihm mental zugesetzt haben soll. Der Frust der Arbeit und die negativen Erfahrungen auf Twitter und Co. hätten ihn nun dazu gebracht, dass er seine Karriere als CS:GO Kommentator ad acta legen möchte.

WIE SIEHT SEINE ZUKUNFT AUS?

Er schließt nicht aus, dass er irgendwann wieder zum Casten zurückzukehrt. Momentan sei sein Fokus aber auf UI- und UX-Design gerichtet. Das habe ihm auch schon während seiner Arbeit als eine Art Ausflucht gedient.

Seine Tätigkeit für 99Damage endet offiziell im kommenden Jahr: “Auf meinen eigenen Wunsch endet mein Vertrag bei Freaks 4U Gaming […] zum 31. Januar 2021. Ich kann nur einen großen Dank an die Firma richten, die mir keine Steine in den Weg legt und das Verständnis dafür zeigt. Ich werde natürlich, soweit es geht meinen Pflichten nachkommen und noch am Mikrofon sein, aber 2021 ist endgültig Feierabend.”