Wahrscheinlich wird es bald weitere Probleme bei der Herstellung von Chips geben, denn durch die russische Invasion in der Ukraine wurde die Herstellung von Neon gestoppt. Schon vor dem Krieg gab es Probleme mit Ressourcenknappheit bei der Halbleiterherstellung.
Ukraine macht 50% der Neon-Herstellung aus
Wegen dem Ukraine-Russland Krieg haben zwei der größten ukrainischen Neonproduzenten ihren Betrieb eingestellt. Das Edelgas Neon ist eine wichtiger Teil in der Halbleiterherstellung und ohne die beiden größten ukrainischen Produzenten Ingas und Cryoin ist das weltweite Angebot fast halbiert. Das wird gravierende Konsequenzen für den Markt haben.
Die Einstellung der Produktion ist ein weiterer schwerer Schlag für die Halbleiterindustrie, die schon in letzter Zeit massive Probleme mit Engpässen hatte. Möglicherweise sind die Auswirkungen aber erst später spürbar, denn momentan haben die beiden Unternehmen noch Lagerbestände, die sie nutzen können.
Ingas and Cryoin, two Ukrainian companies that produce an estimated 45% to 54% of the world's semiconductor-grade neon, confirm they have halted operations (Alexandra Alper/Reuters) by #Technology #TFB
Follow RZ Network https://t.co/X4elZ7w32e
Follow us for more..— RZ Network (@RZ_Consulting) 12. März 2022
“Wenn die Lagerbestände bis April aufgebraucht sind und die Chiphersteller keine Aufträge in anderen Regionen der Welt haben, bedeutet das wahrscheinlich weitere Einschränkungen für die breitere Lieferkette und die Unfähigkeit, das Endprodukt für viele wichtige Kunden herzustellen”, sagte CFRA-Analyst Angelo Zino.
“Cryoin könnte einen dreimonatigen Stillstand überstehen, könnte aber zusätzliche Rückschläge erleiden, wenn die Ausrüstung beschädigt wird”, sagte Larissa Bondarenko, Leiterin der Geschäftsentwicklung. Auch wenn Cryoin die dreimonatige Abschaltung überstehen könnte, wird es trotzdem nicht in der Lage sein, die Neon-Bestellungen im Wert von 13.000 Kubikmetern zu erfüllen.
Halbleiterherstellung in der Krise
Kurzum eine Verknappung steht unmittelbar bevor und einige Länder haben sich darauf schon vorbereitet und Sicherheitsnetze zur Bekämpfung solcher Probleme eingerichtet. Das taiwanesische Wirtschaftsministerium, in dem der große Halbleiterhersteller TSMC seinen Sitz hat, verfügt anscheinend über einen “Sicherheitsvorrat”.
TSMC beliefert große Firmen wie Nvidia, AMD, Intel und und viele andere mit seinen Chips und könnte so eine weitere Verknappung hinauszögern. Als Alternative besteht die Möglichkeit, in neue Neon-Produktionsstätten zu investieren. Aber das wäre ein ziemliches langwieriges Projekt, das zwischen ein und zwei Jahren brauchen würde, bis es vollständig umgesetzt wäre.
Die beiden führenden Lieferanten von #Neon in der #Ukraine, #Ingas und @cryoin, die 45-54 % des weltweit für die Laser u. zur Herstellung von #Chips entscheidenden #Halbleiter-Neons produzierten, haben ihre Aktivitäten eingestellt. /2 https://t.co/QkxAfI5pwM
— Dr. Hans Helmut Horn (@horn_helmut) 12. März 2022
Im Moment ist die Situation für viele ungewiss und keiner weiß, wie sich der Russland-Ukraine Konflikt weiterentwickeln wird. Kein Wunder also, dass einige Hersteller in der Ukraine gerade nicht bereit sind, eine so große Investition zu tätigen, immerhin wissen sie nicht, wie lange ihre Firmen und Fabriken überhaupt noch stehen werden.
Der Krieg in der Ukraine ist in vollem Gange, das heißt keiner kann vorhersagen, ob es nicht noch zu weiteren Versorgungsproblemen kommen wird. Gleichzeitig war der Markt der Halbleiter auch vorher schon sehr angespannt und die Preise für Chips und Grafikkarten steigen zur Zeit rapide.