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China umgeht US-Chipsanktionen mit gebrauchtem Equipment

So wie es aussieht, versuchen gerade chinesische Chiphersteller, die Sanktionen auf Technik durch die US-Regierung zu umgehen. Die USA... Mara | Februar 6, 2023

So wie es aussieht, versuchen gerade chinesische Chiphersteller, die Sanktionen auf Technik durch die US-Regierung zu umgehen. Die USA wollen den chinesischen Halbleiter-Sektor noch strengeren Beschränkungen unterziehen.

Aus diesem Grund kaufen im Moment viele Chiphersteller sogenanntes Wafer-Fab-Equipment (WFE), damit sie in den Fabriken weiter produzieren können. Das hängen die Firmen aber nicht an die große Glocke. Wie sich jetzt herausgestellt hat, verstoßen einige von diesen Transaktionen nämlich gegen die US-Sanktionen. Hier erfahrt ihr mehr darüber!

Keine neuen Werkzeuge für chinesische Unternehmen

Wir erleben gerade, dass Firmen wie HuaHong, SMIC und Silan Microelectronics alles kaufen, was sie können, sogar gebrauchte Werkzeuge. So heißt es in einem Bericht von DigiTimes, die sich auf anonyme Quellen aus der Industrie beruft. Einige Komponenten der WFE, die sich die Firmen besorgt haben, können nicht nach China geliefert werden, weil es gegen die von den USA verhängten Sanktionen verstoßen würde. Und genau das ist auch der Grund dafür, warum die Unternehmen solche Käufe geheim halten wollen.

Vor allem der Tech-Riese Huawei steht unter strengen Sanktionen der US-Regierung und darf ohne Genehmigung nicht einmal fortschrittliche US-Technologien beschaffen. Aber ausgerechnet Huawei investiert in den Kauf von Wafer-Fertigungsanlagen, was bedeuten könnte, dass die Firma sich auf den Bau einer Fabrik mit SMIC vorbereitet und deswegen so viele Werkzeuge wie möglich kaufen will.

Die US-Sanktionen

Was bedeuten die Sanktionen für chinesische Technologie-Unternehmen? Es wurde chinesischen Firmen verboten, sich Werkzeuge für die Herstellung von Chips der 14-nm-Klasse und Chips, die fortschrittlichere Fertigungstechnologien verwenden, zu besorgen. Die Beschränkungen treffen die Unternehmen aber nur leicht, denn inzwischen kann nur SMIC Chips auf solch hochentwickelten Nodes herstellen. Die US-Regierung arbeitet mit Japan und den Niederlanden zusammen, um die Beschränkungen noch einmal zu verschärfen, deshalb beschleunigen die Foundries und Hersteller, die integrierte Designs produzieren, gerade ihre Bestellungen. Vor allem gibt es viele Exporte nach Russland.

Taiwanische Hersteller profitieren von Sanktionen

Welche Art von Wafer-Fertigungsanlagen die US-Regierung für den Export nach China verbieten will, weiß im Moment niemand, aber das wird sich bestimmt bald herausstellen. Eine Folge der Sanktionen ist auf jeden Fall, dass Unternehmen wie Nexchip und HuaHong, die sich auf ausgereifte Produktionstechnologien spezialisiert haben, jetzt so ziemlich alles kaufen, was sie in die Finger bekommen. Für sie ist die Anschaffung selbst von gebrauchten Anlagen wichtig, wenn sie ihre Fabriken am Laufen halten wollen.

Es gibt in dieser ganzen Angelegenheit jedenfalls auch eine Partei, die von den Sanktionen gegen chinesische Halbleiter-Hersteller profitiert. Berichten zufolge schießen die Aufträge aus China für taiwanische Hersteller solcher Anlagen gerade durch die Decke und reichen schon ins Jahr 2025 hinein. Wir werden sehen, wie sich die Lage in der nächsten Zeit noch entwickeln wird.

Bildnachweis: twitter.com/FlexElectronics