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Börsenaufsichtsbehörde untersucht Activision Blizzard

Der gigantische Spielehersteller ist aus den Schlagzeilen einfach nicht mehr rauszukriegen. Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat... Alex | September 21, 2021

Der gigantische Spielehersteller ist aus den Schlagzeilen einfach nicht mehr rauszukriegen. Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat jetzt auch noch die US-Börsenaufsichtsbehörde (Security and Exchange Comission, kurz SEC) eine Untersuchung gegen Activision Blizzard wegen einer Vielzahl von Problemen eingeleitet.

Eines der Hauptprobleme ist die Art und Weise, wie Activision Blizzard angeblich mit der Klage des Department of Fair Employment and Housing (DFEH) umgegangen ist. Dem Herausgeber von Call of Duty, World of Warcraft und Overwatch wird vorgeworfen, Beweise im Zusammenhang mit einer massiven Klage gegen ihn zu vernichtet zu haben. Mehrere Akten seien spurlos verschwunden und angeblich vernichtete worden.

Eine Klage nach der anderen

Die Klage fing damit an, dass mehrere Ex-Mitarbeiterinnen von Activision Blizzard das Unternehmen verklagten, dabei ging es um Vorwürfe von sexueller Belästigung und Nötigung, sowie Diskriminierung am Arbeitsplatz, und deutlich schlechtere Bezahlung im Vergleich zu männlichen Kollegen. Seitdem steht das Unternehmen fast ununterbrochen negativ in den Schlagzeilen.

Das Wall Street Journal berichtet außerdem, dass Activision Blizzard zusammen mit mehreren seiner hochrangigen Führungskräfte vorgeladen wurde, darunter CEO Bobby Kotick, der 2019 eine Vergütung von 30,1 Millionen US-Dollar erhielt.

Die SEC fordert mehrere Dokumente an, darunter Abschriften von Vorstandssitzungen seit 2019, Trennungsvereinbarungen von Mitarbeitern und Personalakten. Ein Sprecher von Activision Blizzard bestätigte gegenüber dem Wall Street Journal, dass der Umfang der Vorladungen sowohl ehemalige als auch aktuelle Mitarbeiter umfasst.

Blizzards “Fratboy-Kultur”

Noch brisanter wurde der ganze Fall, als im Juli die kalifornische DFEH eine Klage gegen Activision Blizzard einreichte, in der noch näher auf die Vorwürfe eingegangen wurde und in der behauptet wurde, dass das Unternehmen eine “Fratboy-Kultur” pflege und ständig weibliche Mitarbeiterinnen massiv belästigen würde, was in den Führungsetagen allgemein bekannt und sogar gefördert wurde.

In der Klage wird behauptet, dass die Angestellten von Activision Blizzard eine Praxis namens “Cube Crawls” ausübten, bei der sie exzessiv tranken, während sie am Arbeitsplatz waren und konstant Frauen belästigten. Außerdem wurde die “Cosby Suite” erwähnt und ein Gruppenchat der Führungsetage, wo sogar sexuelle Übergriffe angedeutet und geplant wurden.

Auch in einer weiteren Klage, die im September eingereicht wurde, wird behauptet, dass Activision Blizzard Einschüchterungs- und Zwang Taktiken anwandte, um seine Mitarbeiter davon zu überzeugen, Gespräche über Lohndiskrepanzen und die Beendigung von Zwangsschlichtungen einzustellen. Außerdem wurden Versuche untermauert, dass Arbeiter eine Union gründeten.

blizzard streik

Die Klage der SEC

Die SEC ist so etwas wie der Bundesschutz für Investoren, die ebenfalls eine Sammelklage gegen Activision Blizzard eingereicht haben. Die von den Investoren geführte Sammelklage behauptet, dass Activision Blizzard seine Investoren im Stich gelassen hat, indem es den Umfang und die Schwere der Klage von der DFEH gegen das Unternehmen nicht offengelegt hat, da dadurch alle diejenigen getäuscht habe, die in die Zukunft des Unternehmens investieren wollten.

Als Unternehmen, das an der Börse notiert ist, ist Activision Blizzard gesetzlich dazu verpflichtet transparent mit den Klienten zu sein, das heißt, dass Jeder der Geld in die Firma investiert hat über interne und externe Geschehnisse der Firma informiert werden muss, wenn sie den den Wert der Firma ändern könnten. Und genau das war der Fall bei Activision Blizzard, wo fast alles unter den Teppich gekehrt wurde was das Unternehmen schlecht aussähen hätte lassen können. Falls das Gericht bestimmte Führungskräfte von Blizzard für schuldig befindet, könnte es sogar sein, dass dies mit einer Freiheitsstrafe geahndet wird.