Bobby Kotick will angeblich TikTok kaufen

Bobby Kotick, der berüchtigte Ex-CEO von Activision Blizzard, ist erst vor kurzem in den Ruhestand gegangen, aber hat anscheinend schon das nächstes Projekt, auf das er ein Auge geworfen hat. Das Projekt heißt TikTok. 

Bobby Kotick, der Activision Ende letzten Jahres nach mehr als 30 Jahren verließ, diskutierte mit potenziellen Partnern die Idee von dem Kauf von TikTok.
Während der Druck der Gesetzgebung in den Vereinigten Staaten wächst, TikTok entweder zu verbieten oder zu verkaufen, hat der ehemalige CEO von Activision Blizzard Berichten zufolge Interesse an einer Übernahme der beliebten App gezeigt. Das Wall Street Journal berichtet, dass Kotick, der Activision Ende Dezember nach mehr als 30 Jahren verlassen hat, die Idee von dem Kauf bei einem kürzlichen Konferenzdinner mit potenziellen Partnern diskutiert hat. Dazu gehörte angeblich auch Sam Altman, der CEO von OpenAI.

Die Situation mit TikTok in den USA

Die Zukunft von TikTok in den Vereinigten Staaten steht auf dem Spiel, weil der Gesetzgeber den “Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications Act” vorschlägt. ByteDance, die Muttergesellschaft von TikTok, wäre durch diesen breit unterstützten Gesetzesentwurf dazu gezwungen, die Plattform innerhalb einer bestimmten Frist zu verkaufen oder zu riskieren, dass sie für amerikanische App-Shops und Webhosting-Anbieter gesperrt wird.

Koticks Interesse an TikTok ist von daher ein wenig überraschend. Der CEO scheint sein nächstes Projekt in Angriff nehmen zu wollen. Er hat sich von Activision nach der Fusion mit Microsoft verabschiedet und hatte bei AB und weltweit zum Schluss keinen guten Ruf mehr.  Obwohl er eine massive Abfindung bekommen hat, würde Kotick eine erhebliche finanzielle Unterstützung benötigen, um TikTok zu kaufen und weiterzuführen.

Seine Amtszeit war von Kontroversen geprägt, u. a. mit dem Vorwurf, eine “durchdringende Fratboy-Kultur am Arbeitsplatz” zu fördern und dem Vorstand Vorwürfe von Fehlverhalten und sexuellen Übergriffen auf Mitarbeiterinnen nicht zu melden. Trotz dieser Herausforderungen blieb Kotick dem Unternehmen bis zum Abschluss der Übernahme durch Microsoft erhalten.

Berichten zufolge hat sich Bobby an Zhang Yiming, den Vorstandsvorsitzenden von ByteDance, gewandt, um sein Interesse an TikTok zu bekunden. Die Übernahme würde wahrscheinlich eine beträchtliche finanzielle Unterstützung erfordern, weil der Wert der App in die Hunderte von Milliarden Dollar geht.

Welche Folgen hätte der TikTok Kauf?

Die potenzielle Übernahme von TikTok durch Kotick wirft politische und geschäftliche Fragen auf. Präsident Biden hat seine Unterstützung für das “Protecting Americans from Foreign Adversary Controlled Applications” -Gesetz angedeutet und würde es unterzeichnen, wenn es sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat passiert.

Die Verabschiedung des Gesetzes ist jedoch nicht garantiert, weil es im Senat auf mögliche Herausforderungen stößt, darunter Bedenken hinsichtlich der freien Meinungsäußerung und der Auswirkungen von so einem Verbot auf die jungen Wähler – die TikTok zum größten Teil benutzen.