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Bobby Kotick lehnte 100 Mio.-Investition in Bungie wegen Destiny ab

Bobby Kotick und NetEase sind schlecht auseinander gegangen. Anscheinend lehnte Kotick eine Investition in Bungie ab, weil er sich... Leni | März 30, 2023

Bobby Kotick und NetEase sind schlecht auseinander gegangen. Anscheinend lehnte Kotick eine Investition in Bungie ab, weil er sich Sorgen um Destiny machte. Die Verhandlungen mit NetEase liefen außerdem suboptimal und Kotick fühlte sich von China bedroht.

Ein Bericht der New York Times hat detailliert beschrieben, was angeblich zwischen Activision Blizzard und NetEase passiert war, bevor sie beschlossen haben, getrennte Wege zu gehen. Dem Bericht zufolge fand im Oktober ein Telefonat zwischen Activision Blizzard und NetEase statt, um die Zukunft ihrer 14-jährigen Partnerschaft zu besprechen, aber beide hatten offenbar “drastisch unterschiedlichen Interpretationen dessen, was gesagt wurde.”

Activision und NetEase sind im Streit auseinander gegangen

Ein neuer Bericht wirft ein Licht auf den Streit zwischen Activision-Blizzard und der chinesischen Spielefirma NetEase, der dazu geführt hat, dass die Spiele in China offline genommen wurden. Ende Januar wurden mehrere Spiele wie Diablo, Overwatch 2, World of Warcraft, Starcraft und Hearthstone in China nach gescheiterten Nachverhandlungen mit dem lokalen Publisher NetEase aus dem Netz genommen und sind jetzt in dem Land nicht mehr spielbar.

Die Trennung war eine unangenehme Angelegenheit, die ziemlich nervenaufreibend für alle Beteiligten war. Inmitten des Dramas zerstörte NetEase seine World of Warcraft Ork-Statue und zertrümmerte sie mit Vorschlaghämmern. Wie sich laut einem Bericht der New York Times herausstellte, hatte NetEase ein sehr schlechtes Verhältnis zu dem Activision-CEO, Bobby Kotick. Die Beziehung war sogar so mies, das sie sich auf den Content von Destiny auswirkte.

Kotick befürchtet, dass die 100 Mio.-Investition von Destiny-Content ablenken könnte

Die NYP berichtet, dass NetEase das Gefühl hatte, dass Kotick im Laufe der Jahre “unangemessene Forderungen” gestellt hatte und führte einen Vorfall im Jahr 2018 als Beispiel an.

Dem Bericht zufolge war Kotick unzufrieden mit der Entscheidung, als NetEase 100 Millionen Dollar in Bungie investierte, das Unternehmen, mit dem Activision bei der Produktion von Destiny zusammenarbeitete. Er begründete das damit, dass Bungie bei der Entwicklung von Destiny-Content schon im Verzug sei und befürchtete, dass das Unternehmen von seinen Destiny-Verpflichtungen “abgelenkt” werden könnte.

Natürlich hat sich Destiny 2 in der Zwischenzeit zu einem Megahit bei den Spielern entwickelt, aber es ist sehr interessant zu sehen, wie sich diese Fehde zwischen Activision und NetEase auch auf andere Spielstudios ausweitet.

Fataler Call zwischen AB und NetEase

Bei dem Anruf im Oktober sprach Kotick mit NetEase-Chef William Ding und anderen Führungskräften über die Kartellbehörden, die die mögliche Übernahme von ABK durch Microsoft untersuchen, und anscheinend bemerkten Führungskräfte von Activision irgendwann in dem Gespräch, das zwischen Übersetzern stattfand, dass sie Ding “bedroht”. Alexandru Voica, ein Sprecher von NetEase, bestritt, dass Ding Activision bedroht habe.

Kotick und seine Führungskräfte glaubten, dass NetEase die chinesische Regierung dazu bringen könnte, den Deal möglicherweise zu blockieren, abhängig vom Ergebnis etwaiger Lizenzverträge zwischen Activision Blizzard und NetEase.

Activision Blizzard bot NetEase später einen Deal zur Vertragsverlängerung an, aber letzterer lehnte ab und schrieb: “Angesichts der ungleichen, unfairen und anderen Bedingungen, die mit der Zusammenarbeit verbunden sind, konnten die beiden Parteien am Ende keine Einigung erzielen.”

Ob Activision nach China zurückkehren wird, ist noch nicht klar. Wir werden abwarten müssen, aber das Unternehmen ist in Gesprächen mit anderen Firmen und könnte in Zukunft evtl. mit Tencent zusammenarbeiten.