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Blizzard – Mitarbeiter streiken wegen CEO Bobby Kotick

Wie es scheint, ist der CEO von Blizzard, Bobby Kotick, gar nicht so unschuldig und unwissend wie er vorgetäuscht... Alex | November 17, 2021

Wie es scheint, ist der CEO von Blizzard, Bobby Kotick, gar nicht so unschuldig und unwissend wie er vorgetäuscht hat – angeblich hat er schon lange sehr wohl gewusst was in dem Unternehmen vor sich ging und wie die Frauen dort behandelt wurden. Nur hat er es niemals dem Vorstand gemeldet oder sich für die Opfer eingesetzt. Den Blizzard Mitarbeitern reicht es jetzt und sie fordern, dass der CEO sofort entlassen werden soll.

Eine Mitarbeiterin von Sledgehammer Games, einem Studio das Activision gehört, hat behauptet, nach Firmenfeiern zweimal sexuell missbraucht worden zu sein. Bei den beiden Veranstaltung habe man sie unter Druck gesetzt so viel Alkohol zu trinken, bis sie ihren Tätern vollkommen hilflos ausgesetzt war.

Wusste Kotick alles?

Nach den Übergriffen wandte sie sich sowohl an den Vorstand als auch die Personalabteilung – aber es wurde nichts gegen den Täter unternommen. Daraufhin holte sich die Frau einen Anwalt, der im Jahr 2018 eine Email an Kotick schickte, in der die Vorwürfe detailliert geschildert wurden.

Man konnte zwar eine außergerichtlichen Einigung erzielen aber Kotick hat den Vorstand nie darüber informiert. Obwohl er ganz genau davon wusste. Warum hat er es nicht getan? Wahrscheinlich wegen Geld. Wäre das Unternehmen in Ungnade gefallen dann wären Investoren abgesprungen und die Firma, inklusive Kotick hätte weniger Geld gemacht. Was der Shitstorm mit Sicherheit später auch ausgelöst hat. Aber keine Sorge, Kotick ist immer noch steinreich und hat auch erstmal nicht vor zurückzutreten.

Kotick bestreitet vehement irgendetwas von all dem gewusst zu haben – und bringt eine von PR-triefende, von Inklusivität und Gleichstellung-redende heuchlerische Nachricht nach der anderen raus. Aber die Beweislage zeigt deutlich, dass Kotick alles wusste. Wie das Wall Street Journal in einem umfangreichen Enthüllungsartikel berichtete, fiel der Vorstand aus allen Himmeln, als sie erfuhren, was in der Firma alles vor sich ging.

Besonders ein Vorfall soll den Vorstand zutiefst erschüttert haben. Bei den berüchtigten Firmenfeiern gab es neben der Cosby-Suite, Vergewaltigungen und sexuellen Missbrauch auch noch das explizite Nacktbild einer Mitarbeiterin, dass durch die Hände der Mitarbeiter wanderte – woraufhin sich die Frau umbrachte. Auch diese Form von Revenge-Porn, die zu Selbstmord führte, wurde unter den Teppich gekehrt.

Und wie es scheint ist das Problem bei Blizzard so tief verwurzelt, dass man eigentlich fast das komplette Unternehmen austauschen müsste um nochmal wirklich von vorne anzufangen.

Blizzard hatte sich ja nach dem ganzen Chaos zwei neue Führungskräfte ins Haus geholt – Mike Ybarra und Jen O Neal. Einen Mann und eine – amerikanisch-asiatische, lesbische- Frau. Jen O Neal ist mittlerweile wieder gegangen, oder soll man sagen geflüchtet? Anfang November trat Jen O Neal von ihrem Chefsposten zurück, und sagte dass ihr “klar wurde, dass das Unternehmen unseren Mitarbeitern niemals die richtige Priorität einräumen würde.”

Ist der Vorstand Teil des Problems?

Vielleicht ist auch der Vorstand Teil des Problems, denn der hat sich offiziell hinter Bobby Kotick gestellt und hat die Öffentlichkeit mit dem gleichen Geschwafel von Integrität, Gleichstellung, und Inklusivität abgespeist. Aber ändern wird sich durch ein klug fabriziertes PR-Statement eben nichts.

Darin heißt es:

“Der Vorstand von Activision Blizzard bleibt dem Ziel verpflichtet, Activision Blizzard zum einladendsten und integrativsten Unternehmen der Branche zu machen. Unter der Führung von Bobby Kotick führt das Unternehmen bereits branchenweit führende Veränderungen durch, darunter eine Null-Toleranz-Politik bei Belästigung, ein Engagement für eine signifikante Erhöhung des Anteils von Frauen und nicht-binären Personen in unserer Belegschaft sowie erhebliche interne und externe Investitionen, um die Chancen für verschiedene Talente zu verbessern. Der Vorstand ist weiterhin zuversichtlich, dass Activision-CEO Bobby Kotick die ihm zur Kenntnis gebrachten Probleme am Arbeitsplatz angemessen angegangen ist. Die Ziele, die wir uns gesetzt haben, sind sowohl kritisch als auch ehrgeizig. Der Vorstand hat weiterhin Vertrauen in Bobby Koticks Führung, sein Engagement und seine Fähigkeit, diese Ziele zu erreichen.”

Nachdem Kotick und der Vorstand weiter darauf beharren, dass niemand von irgendwas wusste, auch wenn die Beweislage eindeutig etwas ganz anderes zeigt, haben einige Blizzard-Mitarbeiter beschlossen sich zu wehren und zu streiken. Außerdem fordern sie, dass Bobby Kotick sofort ersetzt werden muss. Wie es aussieht haben einige ehrgeizige und kritische Mitarbeiter beschlossen, ihre ganz eigene Null-Toleranz Politik einzuführen, die auch die Führungskräfte inkludiert.