Nun geht es um die letzten zwei Spots der BLAST Premier: Fall Finals. Cloud9, mousesports, FURIA und Liquid konnten sich bis zu diesem Punkt vorkämpfen und sind nur noch einen Spot von der heiß ersehnten Qualifikation entfernt. Doch welches Team kann sich da tatsächlich durchsetzen?
HABEN FURIA EINE CHANCE GEGEN LIQUID?
Schaut man sich die Paarungen des Brackets an, so wird schnell klar, dass FURIA einen deutlich einfacheren Weg durch das Turnier hatten. Isurus und Virtus.pro waren definitiv nicht die stärksten Teams in diesem Turnier, und trotzdem gaben die Brasilianer in beiden Best-of-Threes eine Map ab. Liquid hingegen konnten sich nach einer wackligen ersten Map gegen MAD Lions durchkämpfen und MIBR anschließend dominieren. Mit 16-11 und 16-2 Siegen schlossen sie eines der kürzesten Matches des Events ab. Nur Complexity mit ihren zwei 16-4 Scores gegen Sprout konnten ihnen die Show stehlen.
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— BLAST Premier (@BLASTPremier) 28. November 2020
Unabhängig davon, wer zwischen FURIA und Liquid das Duell gewinnt, ist es wirklich schade, die zwei Teams in diesem Match-Up zu sehen. Gerade Liquid sind nach Europa gekommen, um sich gegen EU-Teams zu behaupten und zu trainieren. Doch mit MIBR und FURIA haben sie den Großteil des Events im Direktvergleich mit brasilianischen Teams verbracht. Das ist besonders schade, da das andere Single-Elimination Bracket vollständig aus EU-Teams besteht.
Was für FURIA spricht, ist die bisherige Performance der Spieler. Yuri “yuurih” Santos hat sich bislang ein 1.35er Rating verdient und ist den Liquid-Spielern damit um Längen voraus. Selbst Kaike “KSCERATO” Cerato ist mit seinem 1.24er Rating über den Liquid-Jungs, die mit Michael “Grim” Wince ihren besten Spieler auf einem 1.18er Rating positioniert haben. Besorgniserregend ist die schwache Performance von Russel “Twistzz” VanDulken, der sonst eigentlich zu den Top-Performern des Rosters gehört. FURIA sind also keineswegs chancenlos, auch wenn ihre Ratings sicherlich durch die Paarungen künstlich angehoben wurden.
IST DER COLUSSUS ENDLICH ANGEKOMMEN?
Im Kampf ‘Colossus versus Juggernaut’ konnten Cloud9 einen knappen Sieg erreichen. Nachdem sie sich gegen die Ninjas einen ersten (wenn auch nichtssagenden) Match-Sieg verdienen konnten, folgte nun eine weit beeindruckendere Performance. Denn Complexity hatten in letzter Zeit wirklich viel erreicht und die Einbindung von Justin “jks” Savage gut verarbeitet. Doch das nutzte ihnen nichts gegen Cloud9, denn die Spieler waren endlich aufgewacht.
Alex “ALEX” McMeekin, der bislang das absolute Gegenteil einer individuellen Glanzleistung gezeigt hatte, holte in diesem Match die meisten Kills auf dem Server ran. Für den jungen In-Game-Leader ist das ein wichtiger Moment, denn an seine Arbeit mit dem Roster wurden große Hoffnungen gerichtet.
Auf Nuke war es Patrick “es3tag” Hansen, der Cloud9 im Spiel hielt. Doch der Shotcaller von Complexity, Benjamin “blameF” Bremer, hielt dagegen. Mit einem 1.44er Rating war er der eindeutige Star des Matches und konnte C9 an einem frühen Sieg hindern. Complexity holten sich ein 16-13, womit die Karten gut standen für einen schnellen Match-Abschluss. Den haben ihnen Cloud9 aber nicht gegeben. Auf Mirage zeigten die Jungs, wozu ihr Roster theoretisch möglich ist. Dort waren sie gut koordiniert und machten gute Mid-Round-Entscheidungen. Sie spielten Complexity regelrecht aus, sodass blameF und Co. oftmals gar nicht verstanden, wie ihnen geschah.
Ein 10-5 für Complexity auf der letzten Map, Dust2, ließ auf ein baldiges Ende vermuten. Doch es war die CT-Seite der Cloud9-Jungs, die wieder alles rausholte. Dort waren sie so gut strukturiert und setzten so viele Schüsse, dass Complexity keine Öffnungen fanden und sich nur auf ihre Duelle verlassen konnten. Das funktionierte nur bedingt gut, denn außer Kristian “k0nfig” Wienecke und Valentin “poizon” Vasilev lieferten die Spieler nicht genug Kills. Trotz des 1.44er Ratings von k0nfig, der damit jeden anderen Spieler auf dem Server ausstach, ging die Map mit einem 16-14 an Cloud9. Damit hat der Colossus seinen ersten großen Sieg errungen.
KÖNNEN CLOUD9 AUCH SO GEGEN MOUZ AUFTRETEN?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. ALEX und seine Jungs haben einiges an Widerstandskraft gegen Complexity bewiesen, doch der Sieg war am Ende immer noch knapp und hätte mit ein paar Fehlern auf Seiten von Cloud9 anders aussehen können. Obendrauf haben mousesports ebenfalls einen Durchbruch gegen Heroic erzielt. Auf den letzten zwei Maps konnten die Dänen gerade einmal 15 gesammelte Runden erzielen.
Somit sind mousesports wirklich keine leichten Gegner und Cloud9 müssen mit einem guten Plan ankommen, um dieses Best-of-Three für sich zu entscheiden. Heute bekommen sie die Chance darauf, sich für die BLAST Premier: Fall Finals zu qualifizieren. Für den jungen Roster könnte das endlich der Erfolg sein, der die Kritiker stumm stellt.