Natus Vincere sind momentan wirklich nicht zu schlagen. Sogar ein FaZe Clan, das nichts zu verlieren hatte und eine Monster-Performance ablieferte, konnte ihnen nicht das Wasser reichen. Auch MIBR und Team Liquid hatten keine Chance und mussten zusehen, wie NaVi sich den ersten Platz der BLAST Premier: Spring Group C schnappten.
Bei diesem Event geschahen einige wichtige Momente. FaZe brachten ihren kanadischen Neuzugang auf den Server und Team Liquid bekamen die Möglichkeit, sich nach einem vielversprechenden ersten Turnier mit neuem Shotcaller zu beweisen.
FAZE DEBÜTIEREN MIT TWISTZZ
Das erste Spiel von Russel “Twistzz” Van Dulken unter dem FaZe-Banner war bereits ein voller Erfolg. Der Clan musste gegen Team Liquid antreten, womit der Neuzugang direkt auf seine alten Teamkollegen traf. Das hielt ihn jedoch nicht davon ab, eine fantastische Performance abzuliefern – wenn auch erst auf der zweiten Map. Auf Dust2 konnten FaZe mit einem 16-11 gewinnen, bei dem Twistzz nur ein 0.94er Rating ablieferte. Auf Nuke waren sie den Amerikanern aber so überlegen, dass sie ein überragendes 16-1 erzielen konnten. Twistzz erreichte ein 1.84 Rating mit einer ADR von 109.
Das Upper Bracket Finale gegen Natus Vincere startete jedoch nicht so gut. Auf der ersten Map mussten sie ein 8-16 verschmerzen, konnten auf Inferno jedoch mit einem 16-11 antworten. Train wurde noch einmal wirklich knapp, als die beiden Teams in die Nachspielzeit zogen. Dort konnte Ilya “Perfecto” Zalutskiy einen 1v2-Clutch zum Matchsieg durchziehen. Nach einem weiteren 2-0 gegen Liquid, bei dem die Amerikaner zumindest die erste Map mit einer zweifachen Overtime spannend machen konnten, landeten FaZe im Großen Finale. Auf Dust2 und Nuke unterlagen sie dann erneut den NaVi-Jungs.
Dennoch war dieses Turnier ein großer Erfolg für den FaZe Clan. Sie sicherten sich damit nicht nur einen Platz bei den BLAST Premier: Spring Finals, sondern bewiesen auch, dass sie mit Twistzz einiges erreichen können. Trotz der Niederlage im Finale konnte der Kanadier ein 1.15er Rating für das Event verzeichnen.
WAS PASSIERT MIT OLOFMEISTER?
Der legendäre Schwede hat noch nicht entschieden, wie seine Zukunft aussehen wird. Das vergangene Jahr hatte Olof “olofmeister” Kajbjer zu großen Teilen auf der Ersatzbank verbracht und kam als Übergangsspieler für Nikola “NiKo” Kovač zurück, als dieser zu G2 Esports wechselte. Die BLAST-Gruppe war sein letzter Einsatz für den FaZe Clan und wenigstens konnte er diese Zeit mit einem Performance-Hoch beenden. Im Eröffnungsspiel lieferte er auf Dust2 ein 1.42er Rating gegen Liquid ab. Im Wiederholungsmatch konnte er diese Leistung auf Nuke und Inferno sogar noch einmal übertreffen.
Nachdem der beste Spieler des Jahres 2015 nun wieder bewiesen hat, dass er weiterhin zu Großem fähig ist, wäre das Beenden der Karriere vielleicht noch nicht der richtige Schritt. Vermutlich wartet olofmeister seine Angebote ab und schaut, ob er noch einen Platz bei einem großen Team bekommen kann. Andernfalls wäre es doch keine so große Schande, in Rente zu gehen, bevor er manchen alten Veteranen in die Vergessenheit folgt.
TEAM LIQUID BRAUCHEN ZEIT
Das nordamerikanische Team konnte sich bei den BLAST Premier: Global Finals direkt hinter Astralis, Vitality und Natus Vincere einreihen. Für ein Team, das erst vor wenigen Wochen den In-Game-Leader gewechselt hatte, war das ein großartiges Zeichen. Leider haben sich die Fans etwas zu früh gefreut, denn das Team hat in der Gruppe C bewiesen, dass es noch ein weites Stück von konsistenter und starker Leistung entfernt ist.
Selbstverständlich kann man nicht erwarten, dass Gabriel “Fallen” Toledo schon so schnell alles im Griff hat. Doch das 1-16, dass Liquid von FaZe verpasst bekommen haben, hätte nicht geschehen dürfen. Dort zeigte sich, dass Liquid an ihrer Zusammenarbeit und Mentalität schrauben müssen. Wenigstens konnten sie im Wiederholungsmatch auf Nuke in die Nachspielzeit ziehen. Auch wenn das Spiel wieder in einer Niederlage endete, waren sie dort bedeutend kompetitiver und hatten einige ihrer Fehler bereits ausgebügelt.
NATUS VINCERE ERNEUT ZUM SIEG
Oleksandr “s1mple” Kostyliev hat den Start ins Jahr eindeutig gewonnen. Mathieu “ZywOo” Herbaut hatte in Gruppe B eine der schlechtesten Performances seines Lebens und kam am Ende “nur” mit einem 1.13er Rating raus. NaVi’s s1mple hingegen erspielte sich Match-MVPs und erreichte mit einer durchschnittlichen KD von 1.62 ein 1.34er Rating. Lediglich Kristian “k0nfig” Wienecke konnte das übertreffen, wobei seine Gruppe mit EG, G2 und einem geschwächten Vitality sicherlich nicht so anspruchsvoll wie Gruppe C war.
Nach zwei aufeinanderfolgenden ersten Plätzen sehen Natus Vincere gefährlich aus. Im vergangenen Jahr machten sie den ersten Platz der IEM Katowice, als sie G2 Esports im Finale mit einem sauberen 3-0 schlugen. Damit gewannen sie das letzte große Offline-Event in Counter-Strike, doch die IEM wird dieses Jahr online ausgetragen. Somit verändert sich natürlich einiges, doch bei den Global Finals und in Gruppe C haben NaVi mehr als nur bewiesen, dass sie auch über das Internet die Nase vorn haben. Ihre Rivalen des letzten Jahres, Astralis und Vitality, sind ebenfalls von der Partie und werden versuchen, ihnen die Titelverteidigung schwer zu machen.