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BLAST Global Finals: NaVi starten das Jahr mit einem entschiedenen Sieg!

Nach einem 0-2 gegen Team Liquid im Eröffnungsspiel der BLAST Premier: Global Finals haben Natus Vincere sich aufgerafft. Sie... Fabio | Januar 25, 2021

Nach einem 0-2 gegen Team Liquid im Eröffnungsspiel der BLAST Premier: Global Finals haben Natus Vincere sich aufgerafft. Sie zogen durch das Lower Bracket bis ins Große Finale ein und konnten dort ein überzeugendes 2-0 gegen Astralis gewinnen.

Ihr Start ins Turnier hätte kaum schlechter sein können. Team Liquid, die erst wenige Tage zuvor ihren neuen In-Game-Leader angekündigt hatten, spielten sie vollkommen an die Wand. Ein 6-16 auf Inferno schickte sie zu Nuke, wo die NaVi-Spieler trotz einer relativ starken CT-Seite ein 14-16 abgeben mussten. Mit der Ausnahme von Oleksandr “s1mple” Kostyliev spielte Keith “NAF” Markovic das gesamte Team aus. Er beendete das Match mit einem 1.46er Rating.

Danach ging es für Natus Vincere also im Lower Bracket weiter. Sie waren von der Winterpause scheinbar noch nicht richtig zurück, denn sie strauchelten ebenfalls gegen Complexity – und das obwohl Benjamin “blameF” Bremer und seine Jungs mit einem Ersatzspieler auftreten mussten. Am Ende konnten Denis “electronic” Sharipov und s1mple ihr Team zu einem 2-1 durchschießen, aber dennoch waren ihre Leistung nicht all zu vertrauenserweckend.

Als sie dann gegen G2 Esports antraten, begannen sie endlich, ihre alte Form zu zeigen. Auf 16-6 und 16-8 Maps fertigten sie das Team von Nikola “NiKo” Kovač ab und zogen mit wiedergewonnenem Selbstvertrauen in das Match gegen Team Liquid. Zwar hatten sie bereits gegen die Amerikaner verloren, seitdem hatten sie aber einiges an Form zugelegt.

NAVI IM REMATCH

Doch Liquid fühlten sich genau so stark und ließen sich auf das gleiche Map-Veto wie zuvor ein. Auf Inferno hatten sie im Eröffnungsspiel ein überragendes 16-6 gewonnen, doch hier mussten sie erst einmal einen 1-6 Defizit verdauen. Auch wenn Jake “Stewie2k” Yip und Co. noch zum 6-9 ziehen konnten, war das Spiel bereits knapper. Auf der CT-Seite konnten sie ganze sechs Runden in Folge gewinnen und die Führung erlangen, doch danach hatte sich Kirill “Boombl4” Mikhailov endlich auf Team Liquid eingestellt. Mit Ausnahme einer einzelnen Runde zogen in einer Tour zum 16-13 durch und schlugen Liquid auf ihrem eigenen Map-Pick.

Plötzlich waren Stewie und Co. im Zugzwang. Sie hatten Nuke nur knapp gewonnen, also war ihr Sieg dort alles andere als garantiert. Aus der 10-5 Hälfte im Eröffnungsspiel wurde nur ein 8-7 für Liquid – und das auf der CT-Seite. Als NaVi dann auch noch die zweite Pistolenrunde an sich rissen, sahen Liquid bald einen 8-13 Defizit vor sich aufgetürmt.

Ohne die Monster-Performance von NAF wären sie niemals zurück gekommen. Der Kanadier musste einiges an Arbeit leisten, um sein Team wieder nach vorne zu kämpfen. Bald waren sie mit einem 14-13 in der Position, die Map abzuschließen und das 1-1 zu erzielen. An diesem Punkt versagte die Offensive der Amerikaner jedoch und sie erlaubten s1mple und seinen Spielern, die drei Runden zum 16-14 zu gewinnen.

Somit konnten NaVi die nächste große Hürde im Turnier passieren. Auf dem Weg zum Finale stand ihnen jedoch noch Team Vitality entgegen, die im vergangenen Jahr einige Spiele gegen das russische Team gewonnen hatten.

S1MPLE VS. ZYWOO

Die große Storyline vor dem Match war selbstverständlich die Rivalität zwischen den zwei besten Spielern der Welt. Mathieu “ZywOo” Herbaut und s1mple waren im Turnier bislang die großen Leistungsträger für ihre jeweiligen Teams und nun sollte sich zeigen, welcher von den beiden die Nase vorn hat.

Zunächst war das ganz klar ZywOo. Denn obwohl NaVi eine fantastische 8-7 Hälfte auf der T-Seite von Nuke ausspielten, war s1mple weit unten auf dem Scoreboard. Sein französischer Gegner war auf dem besten Weg, den Match-MVP zu gewinnen, als Vitality in der zweiten Hälfte zum 15-9 zogen. Doch plötzlich wurde s1mple endlich wach und begann, die Runden zurückzuholen. Am Ende erreichten NaVi das Comeback zur Nachspielzeit und konnten sich dort über die Franzosen hinwegsetzen.

Nach so einer Niederlage mussten Vitality sich geschlagen auf Overpass bewegen. Dort erlitten sie eine erneute 7-8 Hälfte, doch auf der CT-Seite waren sie deutlich besser aufgestellt als Natus Vincere. Die Executes der Russen gingen selten auf, ZywOo und Co. konnten ebenfalls Clutches gewinnen. Bald hatten Vitality das 16-12 und ZywOo das 1.60er Rating erreicht. Damit ging es auf eine dritte Map. Dort hatten NaVi nach kurzen Startschwierigkeiten jedoch schnell die Nase vorn. Auf eine 10-5 Hälfte folgte bald der 16-10 Sieg, der ihnen einen Platz im Großen Finale gegen Astralis verschaffte.

IST DAS DIE NEUE RIVALITÄT DES JAHRES?

Im November und Dezember fragten wir uns, ob Astralis oder Vitality das beste Team der Welt seien. NaVi belegten in dieser Hackordnung den klaren dritten Platz, weil sie nicht in der Lage waren, konsistent zu den zwei Teams durchzubrechen. Bei den BLAST Premier: Global Finals hatten sie aber bereits ihren ersten Endgegner geschlagen – und das ziemlich eindeutig!

Nach Vitality mussten sie also am selben Tag noch gegen Astralis ran. Die Dänen hatten das Upper Bracket ohne große Probleme durchschritten und schienen auch hier die Oberhand zu haben. Dieses Gefühl blieb jedoch nicht lange, denn Natus Vincere waren diesmal sehr viel besser auf Nuke eingestimmt. Erneut konnten sie ihre T-Hälfte gewinnen und ließen den Dänen kaum die Möglichkeit, mit ihren eigenen Offensive zu glänzen. Ein 16-12 für NaVi schickte die Teams auf Inferno.

Dort gingen die Russen schnell in Führung. Sie sicherten sich 10 Runden zur Halbzeit und brauchten danach nur noch sechs schnelle Runden, um den Sieg zu erlangen. Astralis waren auf nur zwei Maps geschlagen und eine davon war so einseitig, dass Natus Vincere sogar Dominanz zeigen konnten. Wieder einmal war s1mple der absolut Star des Matches und des gesamten Events. Sein Team drehte einen grauenvollen Turnierstart um in einen Lower Bracket Lauf, den wir so schon lange nicht mehr gesehen haben. Es stellt sich nur eine Frage: Wenn IEM Katowice beginnt, können sie diese Performance dann wiederholen?