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Bekommt Blizzard eine weitere Klage – wegen Hearthstone?

Wenn man an Blizzard denkt, denkt man mittlerweile schon fast automatisch an eine Schlagzeile, die irgendwas mit einer Klage... Leni | Mai 19, 2022

Wenn man an Blizzard denkt, denkt man mittlerweile schon fast automatisch an eine Schlagzeile, die irgendwas mit einer Klage zu tun hat. Dieses Jahr könnte noch eine weitere Klage dazu kommen.

Diesmal allerdings nicht wegen Belästigungen am Arbeitsplatz, sondern wegen der Kartenpackungen von Hearthstone. Der Spiele-Publisher kämpft bereits seit Anfang des Jahres gegen eine Klage wegen Loot Boxen in Overwatch. Jetzt haben sie ein ganz ähnliches Problem, das sich auf das Kartenspiel Hearthstone bezieht.

Klage wegen “wertloser” Hearthstone Kartenpakete

Die geplante Sammelklage wurde von Mr. Nathan Harris aus Arizona und seinen Anwälten im Namen von Harris’ Kind eingereicht. Die Klage konzentriert sich auf die Kartenpakete von Hearthstone und darauf, wie Spieler dazu verleitet werden, diese zu kaufen, ohne zu wissen, wie hoch die Chancen sind, dass sie etwas Wertvolles aus den Paketen erhalten.

Das Kind von Nathan Harris ist noch minderjährig und hat laut Gerichtsdokumenten von 2019 bis 2021 über 300 Dollar für das Kartenspiel ausgegeben, indem es die Kredittkarten der Eltern nutzte, ohne sie um Erlaubnis zu fragen. Der Anwalt gibt an, dass das Kind von Harris zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, dass diese “meist wertlosen” Kartenpakete nicht erstattungsfähig waren, und dass sie “fast nie wertvolle Karten” enthalten.

Das ähnelt der Kontroverse um die Lootboxen, mit der Blizzard vor einiger Zeit wegen Overwatch konfrontiert wurde, weil nicht klar ist, was diese Lootboxen tatsächlich enthalten, bevor sie gekauft werden. Hearthstone ist ein kostenloses Spiel, aber wenn man der Konkurrenz voraus sein oder schneller bessere Karten haben möchte, kann man einfach Kartenpakete kaufen – auch wenn die Chancen, etwas Gutes zu bekommen, ziemlich schlecht stehen.

Harris’ Anwalt erklärt außerdem, dass Minderjährige nach dem kalifornischen Familienrecht das Recht haben, “Verträge zu widerrufen”, was bedeutet, dass sie in der Lage sein sollten, eine Rückerstattung für Käufe wie diese zu erhalten. In der Klage wird Blizzard außerdem vorgeworfen, es versäumt zu haben, elterliche Kontrollen in das Kartenspiel einzubauen.

Steht eine massive Sammeklage bevor?

Harris und sein Anwalt wollen, dass das Gericht den Fall als Sammelklage einstuft, so dass alle Minderjährigen, die Hearthstone-Kartenpakete gekauft haben, einbezogen werden könnten. In der Klage heißt es, dass das eventuell mehrere hundert Menschen betreffen könnte. Blizzard hat daraufhin beantragt, den Fall an das US-Bezirksgericht zu verweisen, wo deren Anwaltsteam zuständig ist.

Das Unternehmen behauptet, dass es in diesem Fall um finanzielle Schäden von mehr als 5 Millionen Dollar gehen könnte, was die Verlegung rechtfertigt. Außerdem bestreitet es alle Behauptungen von Harris und seinem Anwalt. Hearthstone hat seit seiner Einführung im Jahr 2014 mehr als 1 Milliarde Dollar Umsatz gemacht hat. Damit soll demonstriert werden, dass Hearthstone eine riesige Spielerbasis hat und dass es keine Möglichkeit gibt, zu wissen, ob Minderjährige Käufe mit oder ohne elterliche Zustimmung getätigt haben.