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Anton Monetin äußert sich zu Dota 2 Matchfixing-Skanal

Ein Blogger hat mehrere DPC-Teams des Matchfixings beschuldigt. Angeführt wurde die ganze Operation von einem Mann namens Monetin. Nachdem... Leni | April 7, 2023

Ein Blogger hat mehrere DPC-Teams des Matchfixings beschuldigt. Angeführt wurde die ganze Operation von einem Mann namens Monetin. Nachdem der Skandal an die Öffentlichkeit kam, hat sich jetzt Monetin dazu geäußert – und überraschenderweise die Vorwürfe nicht mal abgestritten.

Vor kurzem hat der russischsprachige Blogger Morf eine umfangreiche Untersuchung der Dota 2-Matchfixing-Szene veröffentlicht. Er hat Teams und Spieler genannt, die vermutlich in 322 oder Matchfixing involviert sind bzw. waren.

Zusammenfassung der Untersuchung

Der Blogger stellte einen Spion an, dem es gelang, in einen Discord-Kanal zu kommen, der sich mit Match-Fixing in Dota 2 beschäftigte. Der Administrator war ein Mann namens Anton Monetin, der zuvor für Winstrike gearbeitet hatte. Er schien ein Mittelsmann einer großen Match-Fixing-Gruppe zu sein, die in der gesamten Dota 2-Szene aktiv ist.

Auf diesem Server wurde Anton angeblich dabei beobachtet, wie er über Spielmanipulationen und Wetten sprach. Es dauerte nicht lange, bis Morfs Spion Kontakt zu Anton aufnahm. Kurz nachdem sich die beiden Parteien angenähert hatten, soll Anton dem Spion angeboten haben, auf manipulierte Spiele zu wetten und die Gewinne zu teilen.

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Während dieser Zeit war der Spion überrascht über die schiere Anzahl der manipulierten Spiele und schätzte, dass Anton durch seinen angeblichen Spielmanipulationsring monatlich zwischen 2.800 und 4.000 Dollar verdiente.

Irgendwann wurde dem Agenten erlaubt, auf höherrangige Spiele zu wetten. Eines der Teams war Dawn Gaming, das später von Valve im Rahmen der jüngsten Verbotswelle, die mehr als 40 Spieler betraf, gesperrt wurde.

Laut Morf haben mehrere Teams in Tour 1 der NA DPC Matchfixing begangen. Er behauptet, dass zumindest in den Spielen Shopify Rebellion vs. Thiuth Gaming und TSM vs. Wildcard Gaming die Außenseiter bestimmte Ergebnisse und Summen festgelegt haben. Der Blogger weiß allerdings nicht, welche Spieler von dem Betrug wussten.

Er erklärt, dass Thiuth Gaming ausschließlich zum Zweck der Spielmanipulation gegründet wurde. Das Team hatte einen “falschen” Manager, aber in Wirklichkeit operierten Anton und seine Gruppe unter seinem Namen, nachdem sie den DPC-Platz gekauft hatten.

Anton Monetin reagiert auf Skandal

Anton “SayLich” Monetin hat mittlerweile auf die Anschuldigungen reagiert. Er tauchte auf einem Stream auf und während man erwarten könnte, das er alles abstreiten würde, war dem nicht der Fall.

In dem äußert seltsamen Stream versuchte Monetin nicht, irgendetwas abzustreiten oder sich zu verteidigen – stattdessen beantwortete er Fragen und gab sogar das meiste zu. Er machte keinen Hehl aus seinen Absichten zu betrügen und verhielt sich, als wäre es das normalste auf der Welt und viele Leute, die den Stream gesehen haben, fanden, dass sich Monetin fast schon mit seiner kriminellen Machenschaft brüstete und sie als “alltäglich” abstempelte.

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Team Spirit-Manager Dmitry “Korb3n” Belov sagte dazu: “Es ist schwer, Monetin ohne ernsthafte Beweise zu vertrauen, wenn er offensichtlich gierig und dumm wie ein Stein ist. Er wird über alles lügen, nur um einen Gewinn zu erzielen.”

Vladislav “Kozak” Lazurenko, der Besitzer von Team Sexy, hat sich ebenfalls zum Matchfixing-Vorwurf geäußert: “Für diese Information gibt es keine Beweise, was mich verärgert hat. Wenn man so etwas behauptet, sollte man wenigstens einen Beweis vorlegen. Aber letztendlich war die Quelle wieder einmal ein Screenshot aus einem Telegram-Chat eines Dritten, in dem sie über mich sprachen. Ich kenne ihn [Anton Monetin], aber ich habe seine Existenz erst während der Neon-Liga entdeckt, als er als Admin des Events auftrat.

Davor kannte ich die Person nicht und wusste nicht, was er tat. Ich würde gerne Beweise für meine Nachrichten oder Anrufe mit Monetin sehen, aber die gibt es nicht.”

Monetin streitet nichts ab

Als er über Geld und die Grenzen von Wettplattformen sprach, war Anton auch seltsam auskunftsfreudig. Er behauptet, dass Match-Fixer bei Tier-4-Events und DPC-Qualifikationsturnieren etwa 1.000 Dollar pro Wette verdienen können. Bei Veranstaltungen auf EPL-Niveau sind es 2 bis 3 000 Dollar pro Spiel. Bei der D2CL sind es 10.000 Dollar, und bei der DPC hängt alles vom Spiel und den Quoten ab.

“Die Spieler bekommen etwa 50-70 % des aus dem Spiel gewonnenen Geldes. Aber manchmal erreichen sie nicht das gewünschte Ergebnis und müssen es abarbeiten. In der Liga auf EPL-Ebene schulden sie etwa 2 000 $. Wenn das in der Oberliga passiert, müssen sie 30.000 Dollar zurückzahlen” so Monetin.

Er sagte auch: “Im Moment gibt es in der unteren Division der EEU etwa 3 reine Teams, in denen keine Spieler mit 322 beteiligt sind. In den übrigen Mannschaften gibt es Spieler, die entweder gerade dabei sind oder es in der Vergangenheit getan haben. Eine große Anzahl von Menschen weiß davon. Und selbst unter den Majorsiegern der letzten Jahre gibt es Spieler, die in der Vergangenheit in Spielmanipulationen verwickelt waren.”

Eine neue ESIC?

Als ob all das noch nicht genug gewesen wäre, verriet Monetin auch noch, dass er mit dieser neuen Publicity einen Schritt von der dunklen Seite des gaming auf die andere, legale, Seite, machen will und für die “Guten” arbeiten möchte. Er “mag die Instabilität nicht”, die Nervosität von allen, die ständigen Konflikte, weil jemand mehr will, die schlechte Arbeitsumgebung. Deshalb will er jetzt selber sowas wie die ESIC aufbauen.