Nachdem Activision Blizzard jahrelang nur schlechte Presse hatte, gibt es jetzt endlich mal gute Nachrichten. Das Unternehmen hat mehrere Angestellte zu echten Vollzeitmitarbeitern befördert und zahlt ihnen endlich einen angemessenen Lohn. Dafür mussten die Angestellten hart kämpfen.
Stundenlohn von 20 Dollar
Activision Blizzard hat seine Mitarbeiter darüber informiert, dass 1.100 Qualitätssicherungs-Tester zu Vollzeitmitarbeitern befördert werden und einen Stundenlohn von mindestens 20 Dollar bekommen werden. Das ist ein bedeutender Gewinn für die Mitarbeiter, die seit Dezember Streiks organisieren und eine Gewerkschaft gegründet haben.
Diese Änderung erfolgt nach jahrelanger Kritik an den Praktiken des Unternehmens in Bezug auf Teilzeitbeschäftigte und den jüngsten gewerkschaftlichen Organisierungsbemühungen bei Raven Software. Die Gehaltsänderungen gelten allerdings nicht für die QA-Mitarbeiter von Raven. Mit der Einstellung von 1.100 Mitarbeitern erhöht sich die Zahl der Mitarbeiter in der Publishing-Abteilung des Unternehmens um 25 %. Jeder dieser Mitarbeiter erhält eine Lohnerhöhung auf 20 Dollar pro Stunde und hat außerdem Anspruch auf die vollen Sozialleistungen des Unternehmens.
Slight clarification on my wording here: 1,100 is the number of temp and contract QA testers that are being converted to full-time, according to Activision Blizzard. There are other testers at the company who were *already* full-time staff.
— Jason Schreier (@jasonschreier) 7. April 2022
Gewerkschaften kämpfen für die Rechte
Activision Blizzard hatte bereits im Dezember 500 befristete Stellen in Vollzeitstellen umgewandelt, aber auch 20 Verträge mit Raven Software gekündigt, wo die wichtigsten Qualitätssicherungs-Tester für die Call of Duty-Serie arbeiten. Dies führte zu einer erheblichen Gegenreaktion, weil zahlreiche der entlassenen Mitarbeiter ohne finanzielle Unterstützung nach Wisconsin umgezogen waren, in der Erwartung, in das Büro zurückzukehren.
Daraufhin legten die Mitarbeiter die Arbeit nieder, und das QA-Team von Raven Software gründete später eine Gewerkschaft, um zu verhindern, dass sich so etwas wiederholt. Die Muttergesellschaft weigerte sich, die Gewerkschaft anzuerkennen, woraufhin das National Labor Relations Board im Februar die Argumente beider Seiten anhörte.
And here's the catch: Activision will not give raises to Raven QA testers, who are unionizing, "due to our legal obligations under the National Labor Relations Act," the company said in an email seen by Bloomberg News.
Story: https://t.co/fLR90gCyJL
— Jason Schreier (@jasonschreier) 7. April 2022
Die Organisation hat noch keine Entscheidung getroffen. Sollte die Mehrheit der Beschäftigten für die Anerkennung der Gewerkschaft stimmen, wäre das Mutterunternehmen gezwungen, Verhandlungen zu führen und zu kooperieren. Microsoft, das vor kurzem Activision Blizzard übernommen hat, bestätigte im Januar ebenfalls, dass es sich einer Gewerkschaft nicht in den Weg stellen würde.
Mehr Angestellte für QA-Tests
Das Unternehmen erklärte außerdem, diese Änderungen vorzunehmen, weil Call of Duty von einer jährlichen Veröffentlichung zu einem Live-Spielmodell übergeht, das regelmäßigere QA-Tests erfordert. Laut Bloomberg wird Activision Blizzard auch mehr QA-Mitarbeiter von “externen Partnern” einstellen. Dieser Schritt ist ebenfalls Teil eines Prozesses, der laut dem Unternehmen im letzten Jahr angefangen hat.
Activision Blizzard steht seit letztem Sommer auch aus mehreren anderen Gründen unter Beschuss, darunter die berühmte Klage der kalifornischen Behörde für Fair Emplyoment und Housing, in der es um Vorwürfe von sexuellem Fehlverhalten und der Misshandlung von Mitarbeitern geht. Das Unternehmen hat sich vor kurzem mit der U.S. Equal Employment Opportunity Commission (EEOC) in Bezug auf Vorwürfe der sexuellen Belästigung, Diskriminierung und Vergeltung auf eine Summe von 18 Millionen Dollar geeinigt.