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Activision Blizzard zahlt $18 Millionen als Wiedergutmachung

Die U.S. Equal Employment Opportunity Commission hatte eine Klage gegen Blizzard eingereicht und am 27. September hat das Unternehmen... Alex | September 28, 2021

Die U.S. Equal Employment Opportunity Commission hatte eine Klage gegen Blizzard eingereicht und am 27. September hat das Unternehmen eine Einigung zur Beilegung der Klage erzielt. Es ist der erste Schritt von Blizzard zur aktiven und finanziellen Schadensbekämpfung.

In dem Statement von Blizzard heißt es unter anderem: “Activision Blizzard hat sich dazu verpflichtet, einen Fonds in Höhe von 18 Millionen Dollar einzurichten, um die Kläger zu entschädigen und Wiedergutmachung zu leisten. Das Geld, das nicht für die Kläger verwendet wird, wird zwischen Wohltätigkeitsorganisationen aufgeteilt, die Frauen in der Videospielindustrie fördern”. Die Vereinbarung muss noch vom Gericht genehmigt werden, aber dabei handelt es sich um eine reine Formalität.

CEO Bobby Kotick meldet sich zu Wort

“In unserem Unternehmen gibt es keinen Platz für Diskriminierung, Belästigung oder Ungleichbehandlung jeglicher Art, und ich bin den Mitarbeitern dankbar, die mutig ihre Erfahrungen mitgeteilt haben. Es tut mir leid, dass irgendjemand unangemessenes Verhalten erfahren musste, und ich bleibe bei meinem Engagement, Activision Blizzard zu einem der respektiertesten und respektvollsten Arbeitsplätze der Welt zu machen.”

Kotick erhält einen Bonus von satten 154 Millionen Dollar für dieses Jahr. Damit kann er die Kosten von 18 Millionen Dollar sozusagen mit links zahlen. Bleibt noch genug für ihn selber übrig.

Nicht die erste Behörde die Blizzard verklagt

Diese neue EEOC-Beschwerde konzentriert sich auf angebliche geschlechtsspezifische Diskriminierung und Belästigung bei Activision Blizzard. Diese Nachricht folgt auf die News von letzter Woche, dass die U.S. Securities and Exchange Commission (SEC) jetzt auch noch gegen das Unternehmen und CEO Bobby Kotick ermittelt. Die SEC untersucht, ob Activision Blizzard bzw Bobby Kotick seine Investoren rechtzeitig darüber informiert hat, dass es Probleme innerhalb des Unternehmens gab. Die Investoren nicht darüber zu informieren ist gegen das Gesetz.

Die EEOC verklagt Blizzard wegen Diskriminierung und Belästigung. Den Gerichtsdokumenten zufolge werden Activision Blizzard, King Games und diverse Personen in der Klage genannt, die wahrscheinlich entweder bei den beiden Unternehmen arbeiten oder gearbeitet haben.

De EEOC gab in ihrer Klage an, dass sie Activision Blizzard am 15. Juni über ihre Erkenntnisse informiert hat. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Untersuchung schon im September 2018 anfingen. Was folgte, waren “umfangreiche Schlichtungsgespräche” mit Activision. Die EEOC war aber nicht in der Lage, eine “akzeptable Vereinbarung” zu erzielen, weshalb sie jetzt offiziell Klage erhebt und ein Verfahren mit einer Jury anstrebt.

 

Blizzards Historie mit dem Gesetz

Die Probleme von Activision Blizzard begannen im Juli, als das Unternehmen von der kalifornischen Behörde für Fair Employment and Housing verklagt wurde, nachdem eine jahrelange Untersuchung Geschichten von Frauen ans Licht gebracht hatte, die während ihrer Arbeit konstant missbraucht und belästigt wurden.

Danach wurden mehrere Führungskräfte gefeuert und seitdem versucht das Unternehmen verzweifelt seinen Ruf aufzupolieren, aber der Shitstorm wütet immer noch gewaltig. Im August reichten dann noch die Investoren eine zweite Klage gegen Blizzard ein.

Die ganzen Klage haben dazu geführt, dass Mitarbeiter das Unternehmen verlassen haben, weitere Geschichten über Missbrauch am Arbeitsplatz bekannt wurden, Spieler und Streamer Blizzards Spiele boykottiert haben und weitere Führungskräfte gefeuert wurden.

In der Pressemitteilung vor einer Woche erwähnte der Kotick zum ersten Mal die Klage der EEOC und sagte er, dass das Unternehmen “weiterhin mit den Aufsichtsbehörden zusammenarbeitet, um die Beschwerden anzugehen und zu lösen”.

In der Zwischenzeit hat Kalifornien Activision Blizzard beschuldigt, Beweise in Bezug auf die Missbrauchs-Vorfälle zu vernichten und nicht mit der Untersuchung zu kooperieren.