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Activision Blizzard und Miguel Vega wegen sexueller Belästigung verklagt

Viele Leute hatten gehofft, dass das Schlimmste bei Activision Blizzard mittlerweile vorbei ist, aber wie es aussieht, geht es... Leni | Oktober 14, 2022

Viele Leute hatten gehofft, dass das Schlimmste bei Activision Blizzard mittlerweile vorbei ist, aber wie es aussieht, geht es nur in die nächste Runde. Gegen Activision Blizzard und Ex-Manager Miguel Vega wurden am 7. Oktober wieder eine Klage eingereicht. Eine Mitarbeiterin von Activision Blizzard hat behauptet, dass das Unternehmen nichts gegen sexuelle Belästigung und Diskriminierung am Arbeitsplatz getan hat.

Activision Blizzard hatte bereits mehrere Klagen wegen sexueller Belästigung und Diskriminierung am Hals, als es im Juli 2021 vom California Department of Fair Employment and Housing verklagt wurde. Eine weitere Klage, die von der Equal Employment Opportunity Commission geführt wurde, wurde letztes Jahr dann gegen eine Zahlung von 18 Millionen Dollar beigelegt.

Activision im Strudel der Klagen

Insgesamt hat Activision Blizzard einfach keinen guten Ruf. Erst kamen die Klagen wegen sexueller Belästigung, dann haben andere Mitarbeiter über Unterbezahlung und schlechte Behandlung geklagt. Es kam zu massiven Protesten und Gewerkschaftsbildungen und Activision Blizzard stand fast jeden Tag in den Schlagzeilen. Letztendlich wurde gefordert, dass CEO Bobby Kotick zurücktritt, was aber nicht passierte.

Das Wall Street Journal berichtete 2021, dass das Unternehmen und Kotick etwa 700 Berichte von Mitarbeitern über sexuelle Übergriffe, Belästigung und Fehlverhalten bekommen haben. Und jetzt ist noch eine neue Anschuldigung gegen Activision Blizzard aufgetaucht.

Neue Anschuldigungen wegen sexueller Übergriffe

Wie zuerst von der Daily Mail berichtet, wurde die Klage beim Los Angeles Superior Court eingereicht. Dabei geht es vor allem um die wiederholte sexuelle Belästigung und die Annäherungsversuche von Activision Blizzard Manager Miguel Vega gegenüber einer Mitarbeiterin.

Die Angestellte, die die Klage eingereicht hat und in der Akte nur als Jane Doe bezeichnet wird, wird von Lisa Bloom vertreten, die sagte, dass ihre Firma auch noch acht andere Angestellte mit ähnlichen Erlebnissen gegen Activision Blizzard vertritt.

Lisa Bloom gab folgendes Statement dazu ab: “Wir haben am Freitag eine weitere Klage wegen sexueller Belästigung gegen Activision Blizzard eingereicht und vertreten derzeit 8 Frauen mit Klagen wegen sexueller Belästigung gegen dieses Unternehmen.”

Miguel Vega, ein weiterer Täter

In der Akte wird detailliert beschrieben, wie Jane Doe ab 2009 mit Miguel Vega zusammengearbeitet hat. Vega soll Doe geholfen haben, Arbeit als Auftragnehmerin für Activision Blizzard zu bekommen, und sie wurde später als Community Engagement Manager im Jahr 2020 eingestellt.

In der Klage wird behauptet, dass Jane Doe von Vega angegrabscht wurde und dass Vega immer wieder versucht hatte, sie zu küssen, was sie nicht wollte. Vega drohte auch damit, “kompromittierende Fotos” von Doe zu veröffentlichen.

Versuche von Revenge Porn

Die Anwältin beschrieb, was genau Vega getan hatte um Doe zu erniedrigen: “Weil Activision Blizzard nichts gegen das sexistische und belästigende Verhalten getan hat, hat es den Manager Miguel Vega weiter dazu angestachelt, Miss Doe zu missbrauchen, zu erniedrigen und zu beleidigen”. Außerdem habe er ihr gegenüber wohl oft explizite sexuelle Äußerungen gemacht und sich über ihr Aussehen lustig gemacht. Er drohte ihr mit einer Kündigung, falls sie nicht mit ihm schlief. Lisa Bloom fügte hinzu: “Mister Vega drohte auch immer wieder damit, ein kompromittierendes Foto von Miss Doe zu veröffentlichen.”

Doe und die anderen Frauen haben die Belästigungen Berichten zufolge mehrmals bei der Personalabteilung von Activision Blizzard gemeldet. Miguel Vega wurde im September 2021 dann endlich nach jahrelanger sexueller Belästigung und weiterem Fehlverhalten entlassen. Doe sagte, die wiederholten “unerwünschten sexuellen Annäherungsversuche” hätten ihre Arbeitsleistung beeinträchtigt und sie “gedemütigt, deprimiert und ängstlich” gemacht.

Die Klage ist jetzt in vollem Gange und wir können wahrscheinlich bald ein Update erwarten.

Bildnachweis: twitter.com/Wowhead