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Activision Blizzard und Microsoft Fusion vor dem Aus?

Der Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft ist keine einfache Angelegenheit, denn es gibt Sorgen um eine Monopolstellung und... Leni | Februar 9, 2023

Der Kauf von Activision Blizzard durch Microsoft ist keine einfache Angelegenheit, denn es gibt Sorgen um eine Monopolstellung und die Kartellbehörden schauen sich den Deal deshalb ganz genau an. Jetzt haben die britischen Aufsichtsbehörden vorgeschlagen, dass Activision Blizzard sich selbst auflöst, damit der Deal genehmigt wird.

Bobby Kotick, der berüchtigte CEO von Activision Blizzard, hat vor kurzem gesagt, dass das Vereinigte Königreich zum “Death Valley” werden würde, wenn es dem Verkauf von Activision Blizzard an Microsoft nicht zustimmt. Das Unternehmen soll für für 69 Milliarden Dollar verkauft werden.

Britische Behörden mischen sich ein

Mittlerweile weiß man auch, warum er das gesagt hat. Die britische Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde gab fast zeitgleich bekannt, dass der Microsoft-Deal den Wettbewerb auf dem Spielemarkt bedrohen würde.

Die Behörde schlug einige Lösungen vor, zum Beispiel, dass Activision Blizzard zuerst den Call of Duty-Teil seines Geschäfts verkaufen müsste, damit der Deal durchgeht.

Von der Behörde hieß es in einem Statement: “Xbox und PlayStation konkurrieren derzeit eng miteinander, und der Zugang zu den wichtigsten Inhalten, wie Call of Duty, ist ein wichtiger Teil dieses Wettbewerbs. Eine Verringerung dieses Wettbewerbs zwischen Microsoft und Sony könnte dazu führen, dass alle Gamer im Laufe der Zeit höhere Preise, eine geringere Auswahl, eine geringere Qualität und einen schlechteren Service bei den Spielkonsolen erleben.”

Die Aufsichtsbehörden haben vor allem überlegt, was die Übernahme für den Konsolen- und Cloud-Gaming-Markt bedeuten könnte. In beiden Fällen sagte die Marktaufsichtsbehörde , dass ihre Untersuchung ergeben hat, dass es für Microsoft “wirtschaftlich vorteilhaft” wäre, Activision Blizzard-Spiele exklusiv für seine Plattformen zu machen, oder zumindest “wesentlich schlechter” für seine Konkurrenten.

Lösungsvorschläge der Behörde

Microsoft hat immer wieder erklärt, dass es den Status von Call of Duty auf der PlayStation nach dem Verkauf nicht ändern würde, und hat sogar vorgeschlagen, einen entsprechenden 10-Jahres-Vertrag zu unterzeichnen. Diese Vereinbarung würde Berichten zufolge auch die Option für Sony beinhalten, Call of Duty in seinen eigenen Abonnementdienst PS Plus aufzunehmen. Die Marktaufsichtsbehörde ist jedoch nicht sehr begeistert von diesen Möglichkeiten, die eine “Überwachung und Durchsetzung” erfordern würden. Stattdessen schlägt sie “strukturelle Abhilfemaßnahmen” vor, die potenziell wettbewerbswidrige Zusammenschlüsse an der Wurzel packen.

Laut der Behörde gibt es vier Möglichkeiten:

  • Veräußerung des mit Call of Duty verbundenen Geschäfts
  • Veräußerung der Activision-Sparte von Activision Blizzard, Inc.
  • Veräußerung des Activision-Segments und des Blizzard-Segments
  • Der Deal kommt nicht zustande

Die CMA sagte im Grunde, dass sie es bevorzugen würde, wenn Microsoft nur einen Teil von Activision Blizzard kaufen würde und nicht den gesamten Verlag, wie den Candy Crush-Teil oder den World of Warcraft-Teil, aber definitiv nicht den Call of Duty-Teil.

Ein Sprecher von Activision Blizzard hat dazu folgendes gesagt: “Es handelt sich um vorläufige Feststellungen, was bedeutet, dass die CMA ihre Bedenken schriftlich darlegt und beide Parteien die Möglichkeit haben, darauf zu reagieren. Wir hoffen, dass wir der CMA bis April dabei helfen können, unsere Branche besser zu verstehen, um sicherzustellen, dass sie ihren erklärten Auftrag erfüllen kann, ein Umfeld zu fördern, in dem die Menschen darauf vertrauen können, dass sie eine große Auswahl und faire Angebote bekommen, in dem wettbewerbsfähige, fair handelnde Unternehmen innovativ sein und florieren können und in dem die gesamte britische Wirtschaft produktiv und nachhaltig wachsen kann.”

Die Fusion der beiden wird auch von der EU untersucht und in den USA hat die Federal Trade Commission ein Kartellverfahren eingeleitet. In jedem Fall scheint die Konsolenexklusivität der Punkt zu sein, um den sich die Regulierungsbehörden am meisten Gedanken machen. Wie es jetzt weitergeht ist noch nicht klar, aber in den kommenden Monaten sollten wir mehr Informationen dazu bekommen, wie es mit der Super Fusion der beiden Firmen weitergeht.