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Sind die Änderungen in Rainbow Six gut für den Esport?

Ping 2.0, Reinforcement Pools, Waffen-Visiere, die Hard-Breach Charge… mit Operation Shadow Legacy hat uns Ubisoft so einiges an neuem... Fabio | September 25, 2020

Ping 2.0, Reinforcement Pools, Waffen-Visiere, die Hard-Breach Charge… mit Operation Shadow Legacy hat uns Ubisoft so einiges an neuem Content geliefert. Wir schauen uns die Änderungen an und beleuchten, was sie für den Esport bedeuten.

DAS HARD-BREACH GADGET

Mit Thermite, Hibana, Maverick (und neuerdings Ace) hatten die Angreifer bislang nur limitierte Möglichkeiten, um verstärkte Wände zu öffnen und sich Zugang zu den Bombenspots zu verschaffen. Das ändert sich nun, denn acht Operatoren haben nun die Hard Breach Charge als zweites Gadget. Dieses Stück Equipment funktioniert wie eine Mini-Version von Thermites Exothermic Charge. Aber statt einer Menschen-großen Öffnung kommt lediglich ein kleines Loch, durch das man entweder durchkriechen oder durchsteigen muss. Damit bietet sich die Charge nicht wirklich als direkten Eingang zu einem Bombenspot an, denn während der Vault-Animation kann der Spieler schlecht schießen.

Dennoch hat dieses Gerät einen wichtigen Platz im Arsenal der Angreifer. In vielen Situation muss einfach nur eine Sichtlinie geschaffen werden, oder eine Möglichkeiten um weiteres Equipment durchzubringen. Unterm Strich wird diese Charge auf lange Sicht keinen Thermite oder eine Hibana im Team ersetzen können. Damit sind die Angreifer aber trotzdem weniger abhängig davon, so viele Hard-Breacher zu picken und können in ihrer Komposition auch Platz für andere nützliche Operatoren machen.

PING 2.0

Dieses neue Feature erlaubt es, beim Pingen mehr Informationen zu vermitteln als nur eine gelbe Markierung. Pingt man beispielsweise ein bestimmtes Gadget, wird das auch per Symbol an die anderen Teammates weitergegeben. Für neue und unerfahrene Spieler ist das ein fantastisches Feature. Sie können dadurch viel präziser Informationen weitergeben ohne jedes Gadget oder jede Position beim Namen zu kennen.

Bei Ping 2.0 spaltet sich die Community aber in Profis und Casuals. Für Niclas “Pengu” Mouritzen und Co. ist das ein Feature, das die Kommunikation zu sehr erleichtert. Ihrer Meinung nach sollte die Absprache im Team ein wichtiger und kritischer Aspekt sein, und nicht durch einen einzelnen Knopf ersetzt werden. Damit lernen Jungtalente noch weniger, wie sie sich in einer Teamumgebung verhalten müssen.

REINFORCEMENT POOLS

Bei den Wandverstärkungen sind sich aber alle einig – da hat Ubisoft alles richtig gemacht! Bisher hatten alle Spieler in der Verteidigung zwei Reinforcements, mit denen sie Wandsegmente verstärken konnten. Statt zwei pro Spieler sind es jetzt aber 10 pro Team. Das bedeutet, dass einige Spieler auf dem Spot bleiben können, während die Roamer sich bereits aufstellen. Bislang mussten Operatoren wie Kapkan oder Frost ihre zwei Reinforcements so schnell wie möglich loswerden, damit sie noch genug Zeit haben, ihre Fallen auszulegen. Nun können sie sich von Beginn an frei bewegen und den Bandits oder Mutes die Vorbereitung auf dem Spot überlassen.

DIE WAFFEN-VISIERE

Für die ACOG-Spieler hat sich einiges getan. Die Visiere mit 3,5-facher Verstärkung wurden rausgenommen. Thermite, Doc und Co. haben somit maximal das 2,5-fach-Visier zur Verfügung. Es wurden ebenfalls einige 1,5- und 2-fach-Optionen hinzugefügt, aber die Meinungen der Community hierzu spalten sich ebenfalls. Die Abschwächung von Sledge, Thermite, Thatcher, Doc, Rook usw. wird allgemein begrüßt, aber viele mögen das Aussehen der Visiere selber nicht.

 

ZUKÜNFTIGE UPDATES

Auch wenn wir gerade erst eine frische Lieferung von Änderungen bekommen haben, steht schon wieder Neues am Horizont. Das Replay-System wird momentan intensiv getestet. Darauf freuen sich die Esportler sicherlich am meisten, schließlich bekommen sie dadurch endlich ähnliche Mittel wie Counter-Strike und League of Legends Profis. Sie müssen sich nicht die VODs mit Caster-Stimmen und einer einzelnen Perspektive anschauen, sondern können jede Sekunde des Matches wie in Echtzeit mitverfolgen.

Die Reinforced Top Hatches stehen ebenfalls auf dem Plan. Wenn dieser Vorschlag durchkommt, dann werden ab sofort alle Dach-Hatches automatisch verstärkt sein. Momentan schauen die Entwickler auf den Testservern, wie sich diese potenzielle Änderung spielt. Schließlich würde das ganze wieder stärkeren Fokus auf die Hard-Breacher legen.

WAS WÜNSCHT SICH DIE ESPORTS-COMMUNITY?

Für die kompetitiven Spieler gibt es noch Verbesserungsbedarf. Viele sind der Meinung, dass Ping 2.0 gänzlich entfernt werden kann. Sie werden sich damit aber wahrscheinlich zufrieden geben, schließlich bedeutet dieses System für sie keinen konkreten Nachteil. Es gibt aber noch ein viel größeres Problem in Rainbow Six: Siege, das Ubisoft bislang kaum adressiert haben – und das ist der Sound.

Spieler beschweren sich konsequent darüber, dass sie Schritte und Geräusche nicht genau im Raum orten können. Dass so etwas (auch mit Stereo-Kopfhörern) prinzipiell funktionieren kann, haben Spiele wie Counter-Strike: Global Offensive längst bewiesen. Manchmal fallen bestimmten Geräusche komplett aus, was bei einem sich anschleichenden Gegner beispielsweise fatal sein kann. Oder man muss sich in einem Clutch für eine Seite entscheiden und wählt falsch, weil das Spiel die Fußschritte auf der anderen Seite wiedergegeben hat. Diese Bugs und Probleme können alle Spieler treffen und tun das auch regelmäßig. Dementsprechend ist die höchste Priorität der Profis, dass der Sound überarbeitet wird und endlich konsistent funktioniert.

Die Änderungen hatten bereits weitreichende Konsequenzen für Rainbow Six Siege. Einige Gameplay-Aspekte wurden grundlegend verändert – und noch mehr kommt auf uns zu. Unterm Strich haben Ubisoft eine positive Resonanz für diese Updates bekommen. Das Spiel bewegt sich in die richtige Richtung und bleibt sowohl für Casuals als auch für Profis interessant.